Die drei Aktien von Wirecard, Steinhoff und Arcandor haben eins gemeinsam: Nachdem sie zu Pennystocks geworden sind, haben sich Spekulanten auf die Papiere gestürzt. Die Aktien haben anfangs mit extremen Kursprüngen reagiert. Anleger sollten sich davon aber auf keinen Fall blenden lassen. Diese Wetten sind ein Spiel mit dem Feuer.
Die Aktienkurse von Wirecard, Steinhoff und Arcandor notieren seit Bekanntgabe ihres Ablebens nur noch im einstelligen Cent-Bereich. Diese Flatlines werden jedoch von kurzen Kurssprüngen unterbrochen. Manch ein Spekulant versucht, aus den starken Bewegungen Profit zu schlagen. Anleger haben aber kaum eine Chance davon zu profitieren, da dies ein perfektes Timing voraussetzt.
Der Chart der Arcandor-Aktie verrät, dass die Ausbrüche keinem Muster folgen, sondern willkürlich auftreten. Um einen Kurssprung korrekt identifizieren zu können, vergehen daher meist zwei Tage. Währenddessen ist ein großer Teil der Kursbewegung schon vorbei, sodass ein Einstieg nicht mehr rentabel ist.
Die schnellen Kursgewinne sind zudem nicht nachhaltig. Im Durchschnitt ist das Peak fünf Tage nach dem Ausbruch erreicht. In der Regel sind die schnellen Kursgewinne danach innerhalb weniger Wochen komplett und die Aktien führen ihre Flatline fort.
Anleger, die auf eine Abwendung des Insolvenzverfahrens spekulieren, haben ebenso äußerst schlechte Chancen. Laut Destatis konnten sich in Deutschland zwischen 2011 und 2018 nur lediglich 4,5 Prozent der insolventen Unternehmen wieder sanieren.
Aktien von insolventen oder schwer angeschlagenen Unternehmen sollten unbedingt gemieden werden. Spekulanten haben kaum eine Chance, von den kurzfristigen Kurssprüngen zu profitieren. In der Regel ist auch eine Unternehmenssanierung auf lange Sicht sehr unwahrscheinlich.