+++ Auf diese Aktien setzt die Redaktion für 2025 +++

Wirecard, Steinhoff, Arcandor: Bedauerliche Parallelen

Wirecard, Steinhoff, Arcandor: Bedauerliche Parallelen
Foto: iStockphoto
Wirecard -%
Timo Nützel 17.09.2020 Timo Nützel

Die drei Aktien von Wirecard, Steinhoff und Arcandor haben eins gemeinsam: Nachdem sie zu Pennystocks geworden sind, haben sich Spekulanten auf die Papiere gestürzt. Die Aktien haben anfangs mit extremen Kursprüngen reagiert. Anleger sollten sich davon aber auf keinen Fall blenden lassen. Diese Wetten sind ein Spiel mit dem Feuer.

Die Aktienkurse von Wirecard, Steinhoff und Arcandor notieren seit Bekanntgabe ihres Ablebens nur noch im einstelligen Cent-Bereich. Diese Flatlines werden jedoch von kurzen Kurssprüngen unterbrochen. Manch ein Spekulant versucht, aus den starken Bewegungen Profit zu schlagen. Anleger haben aber kaum eine Chance davon zu profitieren, da dies ein perfektes Timing voraussetzt.

Der Chart der Arcandor-Aktie verrät, dass die Ausbrüche keinem Muster folgen, sondern willkürlich auftreten. Um einen Kurssprung korrekt identifizieren zu können, vergehen daher meist zwei Tage. Währenddessen ist ein großer Teil der Kursbewegung schon vorbei, sodass ein Einstieg nicht mehr rentabel ist.

Die schnellen Kursgewinne sind zudem nicht nachhaltig. Im Durchschnitt ist das Peak fünf Tage nach dem Ausbruch erreicht. In der Regel sind die schnellen Kursgewinne danach innerhalb weniger Wochen komplett und die Aktien führen ihre Flatline fort.

Anleger, die auf eine Abwendung des Insolvenzverfahrens spekulieren, haben ebenso äußerst schlechte Chancen. Laut Destatis konnten sich in Deutschland zwischen 2011 und 2018 nur lediglich 4,5 Prozent der insolventen Unternehmen wieder sanieren.

Aktien von insolventen oder schwer angeschlagenen Unternehmen sollten unbedingt gemieden werden. Spekulanten haben kaum eine Chance, von den kurzfristigen Kurssprüngen zu profitieren. In der Regel ist auch eine Unternehmenssanierung auf lange Sicht sehr unwahrscheinlich.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Wirecard - €
Arcandor - €
Steinhoff - €

Aktuelle Ausgabe

Gesucht wird die neue Nvidia, Palantir oder Coinbase – das sind die großen AKTIONÄR-Favoriten für 2025

20.12.2024 Nr. 52/24 + 01/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Modern Money Theory

Manche Ökonomen halten die Modern Money Theory (MMT) nicht nur für die Weiterentwicklung der Thesen von John Maynard Keynes, sondern auch für das richtige oder sogar einzige Rezept für erfolgreiche Finanzpolitik des 21. Jahrhunderts. Andere, wie etwa Paul Krugman, kritisieren sie scharf und warnen vor Hyperinflation. Kann man die Thesen der MMT mit „Mehr Staat, weniger Markt“ angemessen beschreiben? Haben die Ökonomen recht, die wollen, dass sich Geldpolitik an Beschäftigungszielen orientiert? Der passende theoretische Rahmen für Geldpolitik in unserer Zeit oder nur alter Wein in neuen Schläuchen – Kater garantiert? Wer mitreden will, der muss verstehen. Wer verstehen will, dem empfehlen wir diese Einführung ins Thema.

Modern Money Theory

Autoren: Wray, L. Randall
Seitenanzahl: 496
Erscheinungstermin: 06.10.2022
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-852-7

Jetzt sichern Jetzt sichern