Der heiße Ritt der Peloton-Aktie setzt sich am Dienstag fort – nur dieses Mal in die andere Richtung. Vorbörslich verliert der Titel des Onlinefitness-Anbieters acht Prozent auf 27,40 Dollar. Das Unternehmen hat sein Umsatzziel für 2022 massiv nach unten geschraubt. Zudem muss Chef John Foley abtreten.
Neuer CEO wird Barry McCarthy, der früher Finanzvorstand bei Spotify und Netflix war. Foley wird in den Aufsichtsrat wechseln. Das berichtet das Wall Street Journal.
Zudem wird Peloton 2.800 Stellen streichen. Das entspricht 20 Prozent der Belegschaft.
Der Wechsel an der Spitze ist logisch, fiel Foley doch nicht groß etwas ein, das stockende Wachstum wieder auf Trab zu bringen. Der Zeitpunkt allerdings kommt überraschend: Vor wenigen Tagen berichteten Medien vom Kaufinteresse großer Adressen. Amazon, Apple und Nike hätten Ambitionen, Peloton zu übernehmen.
Foley gründete Peloton 2012. 2019 ging der Konzern an die Börse. Foley hatte große Pläne mit Peloton, sprach davon, eines Tages 100 Millionen Abonnenten zu haben. Aktuell zählt die Firma 2,8 Millionen zahlende Kunden.
Wie weit Peloton derzeit hinter den eigenen Zielen bleibt, zeigt sich am Dienstag: Der Konzern sprach eine deutliche Umsatzwarnung aus. Statt 4,4 bis 4,8 Milliarden Dollar erwartet Peloton nur noch Erlöse in Höhe von 3,7 bis 3,8 Milliarden.
Übernahmespekulationen nach Crashs wie im Fall Peloton sind an der Börse nun wirklich nichts Ungewöhnliches. Für Amazon wäre Peloton keine Verstärkung, für Apple auch nicht wirklich. Wenn überhaupt, könnte Nike einen Plan haben: Der Sportkonzern könnte die Preise für die Peloton-Hardware deutlich senken und somit viel stärkeres Wachstum generieren. Auf diese Weise könnte Nike Millionen von Adressen gewinnen und gezielte Produktangebote machen. Aber hat Nike das wirklich nötig? Fraglich. DER AKTIONÄR bleibt im Fall Peloton zurückhaltend.