Die Steinhoff-Aktie hat am Freitag nach Vorlage der Halbjahreszahlen zunächst kräftig zugelegt. Ein großer Teil des Kursgewinns wurde bis zum Montagmittag aber wieder abgegeben. Einer der Gründe dafür ist womöglich, dass sogar das leichte Umsatzplus von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr bei genauer Betrachtung kaum optimistisch stimmt.
Das Problem: Zum Wachstum hat vor allem Pepkor beigetragen. Der Textil-Einzelhändler wurde von Alt-Großaktionär Christo Wiese in den Steinhoff-Konzern eingebracht. Wieses Titan Group hat nach dem Bilanzskandal eine Klage gegen Steinhoff eingereicht und verlangt die Rückabwicklung des Verkaufs von Pepkor.
„Steinhoff gehört den Gläubigern“
Wiese selbst hatte im Interview mit CNBC gesagt: „60 oder 70 Prozent des verbliebenen Wertes, der noch in Steinhoff steckt, kam aus meinen Unternehmen. Dieser Wert gehört nicht den Steinhoff-Aktionären, sondern Steinhoffs Gläubigern. So funktioniert das Rechtssystem.“
Im schlimmsten Fall könnte Steinhoff also seinen Wachstumsbringer verlieren. Wiese ist allerdings sowohl direkt als auch indirekt (über die Titan Group) noch an Steinhoff beteiligt. Er dürfte also abwägen, ob es für ihn wirtschaftlich vorteilhafter wäre, Pepkor loszueisen oder eine Einigung mit Steinhoff zu erzielen.
DER AKTIONÄR meint: Die Lage um Pepkor zeigt beispielhaft, auf welch wackligen Füßen Steinhoff nach wie vor steht. Anleger sollten die Aktie weiterhin meiden.