+++ Biotech Hot-Stock vor Kursrally +++
Foto: T. Schneider/Shutterstock
20.05.2022 ‧ Lars Friedrich

Steinhoff: Gläubiger wollen 3,2 Milliarden Euro – Aktie nach minus 50 Prozent noch im Aufwärtstrend

-%
Steinhoff

Der Abverkauf von besonders spekulativen Werten ist auch an der Steinhoff-Aktie nicht spurlos vorübergegangen. Rund 50 Prozent ist der Kurs vom Hoch zurückgekommen. Charttechnisch sieht die Aktie trotzdem deutlich besser aus als vor zwei Jahren. Allerdings gibt es immer noch ungelöste Probleme bei Steinhoff.

Die von einem Milliarden-Bilanzskandal schwer erschütterte Holdinggesellschaft ist kaum seriös zu bewerten. Wichtig wäre derzeit unter anderem eine gelungene Umschuldung, um die Zinslast zu verringern.

Außerdem wollen die Gläubiger befriedigt werden. Zum Stichtag (15. Mai) sind bei der Stichting Steinhoff Recovery Foundation mehr als 43.000 Forderungen in Höhe von insgesamt 3,2 Milliarden Euro eingegangen.

Die Forderungen werden nun geprüft. 2023 sollen die Zahlungen seitens Steinhoff beginnen. Es geht nicht um die regulären Schulden, die Steinhoff zusätzlich hat, sondern die Verluste von Alt-Aktionären. Diese werden voraussichtlich basierend auf dem Vergleich, den Steinhoff mit den Klägern geschlossen hat, (teil-)entschädigt.

Immerhin: Rein charttechnisch gesehen gibt es bei Steinhoff eine erfolgreiche Bodenbildung. Von 2021 ausgehend ließe sich der Aktie noch ein übergeordneter Aufwärtstrend attestieren. Allerdings hatte DER AKTIONÄR zuletzt bei rund 30 Cent um den Jahreswechsel herum davon abgeraten, noch auf die damalige Bewegung aufzuspringen. Der Kurs fiel bis heute rund 50 Prozent.

Steinhoff (WKN: A14XB9)

Steinhoff bleibt extrem spekulativ. Noch immer machen Analysten großer Finanzhäuser einen weiten Bogen um die Aktie. In Zeiten steigender Zinsen dürfte eine erfolgreiche Umschuldung nicht einfacher werden. Kein Kauf.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Steinhoff - €

Buchtipp: Modern Money Theory

Manche Ökonomen halten die Modern Money Theory (MMT) nicht nur für die Weiterentwicklung der Thesen von John Maynard Keynes, sondern auch für das richtige oder sogar einzige Rezept für erfolgreiche Finanzpolitik des 21. Jahrhunderts. Andere, wie etwa Paul Krugman, kritisieren sie scharf und warnen vor Hyperinflation. Kann man die Thesen der MMT mit „Mehr Staat, weniger Markt“ angemessen beschreiben? Haben die Ökonomen recht, die wollen, dass sich Geldpolitik an Beschäftigungszielen orientiert? Der passende theoretische Rahmen für Geldpolitik in unserer Zeit oder nur alter Wein in neuen Schläuchen – Kater garantiert? Wer mitreden will, der muss verstehen. Wer verstehen will, dem empfehlen wir diese Einführung ins Thema.

Modern Money Theory

Autoren: Wray, L. Randall
Seitenanzahl: 496
Erscheinungstermin: 06.10.2022
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-852-7

Jetzt sichern Jetzt sichern