Der Abverkauf von besonders spekulativen Werten ist auch an der Steinhoff-Aktie nicht spurlos vorübergegangen. Rund 50 Prozent ist der Kurs vom Hoch zurückgekommen. Charttechnisch sieht die Aktie trotzdem deutlich besser aus als vor zwei Jahren. Allerdings gibt es immer noch ungelöste Probleme bei Steinhoff.
Die von einem Milliarden-Bilanzskandal schwer erschütterte Holdinggesellschaft ist kaum seriös zu bewerten. Wichtig wäre derzeit unter anderem eine gelungene Umschuldung, um die Zinslast zu verringern.
Außerdem wollen die Gläubiger befriedigt werden. Zum Stichtag (15. Mai) sind bei der Stichting Steinhoff Recovery Foundation mehr als 43.000 Forderungen in Höhe von insgesamt 3,2 Milliarden Euro eingegangen.
Die Forderungen werden nun geprüft. 2023 sollen die Zahlungen seitens Steinhoff beginnen. Es geht nicht um die regulären Schulden, die Steinhoff zusätzlich hat, sondern die Verluste von Alt-Aktionären. Diese werden voraussichtlich basierend auf dem Vergleich, den Steinhoff mit den Klägern geschlossen hat, (teil-)entschädigt.
Immerhin: Rein charttechnisch gesehen gibt es bei Steinhoff eine erfolgreiche Bodenbildung. Von 2021 ausgehend ließe sich der Aktie noch ein übergeordneter Aufwärtstrend attestieren. Allerdings hatte DER AKTIONÄR zuletzt bei rund 30 Cent um den Jahreswechsel herum davon abgeraten, noch auf die damalige Bewegung aufzuspringen. Der Kurs fiel bis heute rund 50 Prozent.
Steinhoff bleibt extrem spekulativ. Noch immer machen Analysten großer Finanzhäuser einen weiten Bogen um die Aktie. In Zeiten steigender Zinsen dürfte eine erfolgreiche Umschuldung nicht einfacher werden. Kein Kauf.