Nach Börsenschluss meldete Snap die Zahlen fürs erste Quartal. Die Umsatz- und Gewinnschätzungen der Analysten wurden verfehlt, auch das laufende Quartal sieht flau aus. Die Aktie des Social-Media-Konzerns schloss den Donnerstags-Handel bereits gut vier Prozent schwächer. Nach den Zahlen rauscht die Snap-Aktie erst abwärts, dann aber nach oben.
Snap-CEO Evan Spiegel versuchte die dürftigen Geschäftszahlen zu umschreiben. "Das erste Quartal 2022 erwies sich als herausfordernder als wir erwartet hatten", heißt es in einer Erklärung.
Die Quartalszahlen waren alles andere als zufriedenstellend: Unterm Strich gab es einen Verlust von 359,6 Millionen Dollar nach minus 287 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Beim Ergebnis je Aktie stand ein Verlust von 2 Cent zu Buche. Von Analysten erwartet wurde ein Gewinn von 1 Cent. Auch beim Umsatz von 1,06 Milliarden Dollar wurden die Erwartungen von 1,07 Milliarden US-Dollar verfehlt. Zudem prognostizierte Snap ein enttäuschendes Umsatzwachstum im laufenden Quartal.
Aber: Das Unternehmen schätzt, dass das bereinigte EBITDA im zweiten Quartal zwischen Breakeven und plus 50 Millionen US-Dollar liegen wird. Und: Die täglichen Nutzer sind im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 332 Millionen gewachsen. Erwartet wurden 330 Millionen.
Snap-Chef Spiegel verwies zur Begründung des mageren abgelaufenen Quartals unter anderem auf Werbetreibende, die ihre Kampagnen nach der russischen Invasion der Ukraine im Februar zeitweilig pausierten.
Der Ausblick auf das kommende Quartal macht jedoch Hoffnung. Snap erwartet, dass die Umsätze im dritten Quartal zwischen 20 und 25 Prozent steigen werden. Die Nutzer-Prognose von rund 344 Millionen ist ebenfalls optimistisch.
Die Snap-Aktie vollzog nachbörslich extreme Schwankungen. Direkt nach den Zahlen rauschte der Wert um etwa 20 Prozent nach unten. Doch schon kurze Zeit später schoss der Wert zeitweilig um fast zehn Prozent nach oben. Zuletzt beruhigte sich der Kurs bei etwa 30 Dollar.
Der Social-Media-Markt ist mit TikTok, Instagram und Co hart umkämpft. Die Volatilität dürfte auch bei Snap entsprechend hoch bleiben. DER AKTIONÄR hatte die Snap-Aktie Mitte Februar spekulativ zum Kauf empfohlen. Wer den Wert im Depot hat, bleibt mit Stop-Loss bei 24 Euro dabei.
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