Seit Anfang Dezember ist die Aktie der Versandapotheke auf Talfahrt. Shop Apotheke Europe leidet dabei unter den Unsicherheiten um die Einführung der elektronischen Rezeptierung in Deutschland. Nachdem der Wert ein neues Verkaufssignal generiert hat, senken nun auch Analysten ihren Daumen.
Kepler Cheuvreux hat das Kursziel für Shop Apotheke angesichts der Verschiebung der Einführung von E-Rezepten durch das Bundesgesundheitsministerium von 89 auf 70 Euro gesenkt. Die Einstufung wurde auf "Reduce" belassen. Es gebe nun Zweifel an den mit dem E-Rezept verbundenen Marktanteilsgewinnen, die für die Shop Apotheke und der Konkurrentin Zur Rose bislang erwartet worden seien, schrieb Analyst Olivier Calvet in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Außerdem sehe er ein erhöhtes Abwärtsrisiko für die Konsensprognosen zum E-Rezept-Umsatz aufgrund struktureller Beschränkungen für ausländische Apotheken in Deutschland.
Deutlich positiver gestimmt bleibt die Investmentbank Warburg Research, Sie hat das Kursziel von 182 auf 178 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Buy" belassen. Analyst Michael Heider passte in einer am Mittwoch vorliegenden Studie wegen der Verzögerungen seine Schätzungen an. Positiv sei aber, dass die verpflichtende Einführung des elektronischen Rezeptes anscheinend bestehen bleibe und damit alle Beteiligten unter Druck blieben, die flächendeckende Infrastruktur dazu rasch verfügbar zu machen.
Eingetrübtes Chartbild
Nachdem sich die Shop-Apotheke-Aktie seit August innerhalb eines Seitwärtskanals zwischen 116 und 165 Euro bewegte, prallte sie zu Beginn des Monats an der oberen Begrenzung ab. Nach einer steilen Abwärtsbewegung fiel sie nun am Dienstag nachhaltig unter den Kanal und löste damit ein starkes Verkaufssignal aus. Weitere Rücksetzer bis an die 100-Euro-Marke sind nun recht wahrscheinlich. Darunter liegt die nächste Unterstützung am Volume-Peak bei 92 Euro.
Auch wenn die verschobene Einführung des E-Rezepts kein Beinbruch ist, geriet die Aktie weiter unter Druck. Der empfohlene Stopp bei 110,00 Euro wurde am Mittwoch gerissen. DER AKTIONÄR bleibt für den Sektor dennoch langfristig positiv gestimmt. Die Aktie landet auf der Watchlist.
Gewinne sind immer möglich – es kommt einfach nur auf den richtigen Einstiegszeitpunkt und die passende Strategie an. Fundierte Anhaltspunkte für den optimalen Einstieg kann die Charttechnik liefern. Der Technische Analyst Timo Nützel veröffentlicht mehrfach pro Woche eine neue Ausgabe.
(Mit Material von dpa-AFX)