Der Online-Möbelhändler Westwing hat seit dem IPO im Oktober 2018 eine enttäuschende Vorstellung auf dem Börsenparkett abgeliefert. Selbst die Großaktionäre Kennevik und Rocket Internet hatten sich zwischenzeitlich zurückgezogen. Doch Letzterer hat jetzt wieder massiv Westwing-Aktien gekauft.
Nachdem Rocket Internet im Mai nahezu komplett bei Westwing ausgestiegen war, hatte die Start-up-Schmiede ihre Beteiligung seit Ende Oktober recht überraschend wieder auf rund zwölf Prozent erhöht. Wie aus einer Stimmrechtsmitteilung vom Freitag hervorgeht, hat Rocket den Anteil inzwischen sogar auf rund 25,4 Prozent hochgefahren – und hält damit nun mehr Westwing-Aktien als beim Börsengang des früheren Portfolio-Unternehmens.
Dass der schwedische Großinvestor Kinnevik just in der Vorwoche seinen Westwing-Anteil von 13,5 Prozent komplett abgestoßen hat, ist in diesem Zusammenhang sicher kein Zufall. Laut dem Branchenportal excitingcommerce.de könne man davon ausgehen, dass Rocket Internet das Kinnevik-Paket übernommen hat.
Enttäuschende Kursentwicklung
Der Westwing-Aktie beschert der Nachkauf von Rocket Internet am Montag im Xetra-Handel ein Plus von rund einem Prozent. Damit setzt sich die seit Anfang Oktober laufende Erholung im Chart zunächst fort.
Über die enttäuschende Kursentwicklung seit dem Börsengang vor rund einem Jahr kann das allerdings nicht hinwegtäuschen. Denn seit dem IPO im Oktober 2018 zu 25 Euro hat die Westwing-Aktie bis zu 93 Prozent an Wert verloren und Ende September bei 1,80 Euro ihren bisherigen Tiefststand erreicht.
Über die Beweggründe für den Wiedereinstieg bei Westwing sowie den zuvor gemeldeten Beteiligungen an Tele Columbus und United Internet können die Rocket-Aktionäre bislang nur spekulieren und reagieren entsprechend zurückhaltend. Für den MDAX-Titel geht es am Montag rund ein Prozent abwärts. Investierte Anleger bleiben aber dabei.