Der Börsenneuling On Holding legt einen Jahresstart des Grauens hin. Auch weil Sorgen um die Produktionskapazitäten nach wie vor bestehen, steht der Laufschuh-Hersteller, an dem unter anderem Tennis-Star Roger Federer beteiligt ist, kräftig unter Druck. Am Freitag markierte die Aktie ein neues Rekordtief.
Nach den beeindruckenden Zahlen zum dritten Quartal war die On-Aktie auf ihr bisheriges Allzeithoch bei 55,87 Dollar geklettert. Der danach einsetzende Sinkflug hat sich im Januar weiter beschleunigt: Seit Anfang des Jahres haben die Papiere 34 Prozent an Wert eingebüßt.
Dabei konnten die Schweizer insbesondere im wichtigen US-Markt zuletzt Erfolge verbuchen. Wie die Zeitung Blick mit Verweis auf das Branchenportal Businessoffashion berichtet, steigerte On seinen Umsatz im US-Weihnachtsgeschäft 2021 um 72 Prozent. Nur der chinesische Billig-Onlineshop Shein wuchs stärker.
Dennoch besteht die Sorge, dass das Unternehmen aufgrund von Lieferketten- und Produktionsproblemen das Tempo nicht halten könnte. Bereits im Oktober kam es in Vietnam, wo On zu 100 Prozent produzieren lässt, zu Werksschließungen (DER AKTIONÄR berichtete). Zwar hat die dortige Regierung ihre Zero-COVID-Strategie aufgegeben, doch aufgrund der grassierenden Pandemie kommt es nach wie vor zu Produktionsstopps.
Trotz der Korrektur ist On mit einem KUV von acht nach wie vor deutlich teurer als beispielsweise die AKTIONÄR-Empfehlung Nike (4,8), die zwar langsamer wächst, mit ihrem breiten Portfolio aber auch weniger abhängig vom Erfolg einzelner Produkte ist.
Neben den Unsicherheiten in der Produktion drückt das schwierige Umfeld für Wachstumstitel bei On Holding auf den Kurs. Eine Bodenbildung ist nach dem jüngsten Rekordtief noch nicht absehbar. Anleger greifen daher nicht ins fallende Messer.