Auch am Donnerstag kommt der Kurs der Alibaba-Aktie im US-Handel nicht recht voran, pendelt stattdessen um die Nulllinie. Neben der Kursdynamik hat in den vergangenen Tagen auch das Handelsvolumen deutlich nachgelassen. Unterdessen hat sich ein Anlagestratege zu einem Grundproblem bei China-Aktien geäußert.
Mark Grant ist leitender Stratege für festverzinsliche Wertpapiere beim Finanzunternehmen B. Riley Securities. Ihm zufolge gibt es in China keine Rechtsstaatlichkeit. Die Kommunistische Partei werde ausbeuterisch agieren und nach Belieben Entscheidungen für ihre Wirtschaft und ihre Unternehmen treffen, wird Grant vom US-Magazin Barron’s zitiert.
Und weiter: „All dies bedeutet meiner Meinung nach, dass internationale Investoren, ob bei Anleihen oder Aktien, bei jeder Entscheidung der chinesischen Regierung auf der Verliererseite stehen werden.“ Ausländer müssten damit rechnen, immer den Belangen der chinesischen Investoren und nationalen Interessen untergeordnet zu sein.
Von der Hand weisen lässt sich Grants Einschätzung grundsätzlich nicht. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und lediglich mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren (siehe Heft und Plus-Artikel online). Alibaba ist derzeit keine Empfehlung. Aber: Grundsätzlich ist die politische Situation in China nicht neu. Das bedeutet: Anleger mussten schon immer mit der politischen Lage in China leben. Das derzeit deutlich eingetrübte Sentiment könnte sich langfristig auch als Kaufchance entpuppen. Und mittelfristig hat sich die Entscheidung, im Sommer JD.com statt Alibaba zu empfehlen, als richtig erwiesen. DER AKTIONÄR wird die Lage daher weiterhin beobachten.
Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba, JD.com.