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Am Mittwoch will Warby Parker via eines Direct-Listings den Sprung an die Nasdaq schaffen. Der Online-Optiker strebt dabei eine Bewertung im mittleren einstelligen Milliarden-Bereich an. Auf den ersten Blick scheint das von der jüngsten Geschäftsentwicklung gedeckt, doch bei genauerem Hinsehen kommen Zweifel auf.
Mit einem Referenzpreis von 40 Dollar pro Aktie kommt Warby Parker, basierend auf den laut den Unterlagen ausstehenden Aktien, beim Börsengang auf einen Marktwert von etwa 4,5 Milliarden Dollar.
Das Unternehmen verzeichnete in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Nettoverlust von sieben Millionen Dollar und einen Umsatz von 271 Millionen Dollar. Im gleichen Zeitraum 2020 lag der Nettoverlust bei zehn Millionen und der Umsatz bei 177 Millionen Dollar.
Im fragmentierten US-Markt sind die New Yorker damit auch elf Jahre nach der Gründung ein vergleichsweise kleiner Player. Analysten zufolge kam das Unternehmen im letzten Jahr nur auf einen Marktanteil von einem Prozent und damit auf Platz acht der größten US-Optiker. Auf Platz sieben hat Warby Parker bereits einen Rückstand von 519 Millionen Dollar Umsatz.
Gleichzeitig wächst das E-Commerce-Geschäft mit Brillen deutlich langsamer als die gesamten Online-Einzelhandelsumsätze. Seit 2015 steht ein jährliches Plus von vier Prozent einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 18 Prozent gegenüber.
Das Warby Parker setzt daher zusätzlich auf physische Stores. Den 158 Läden, die das Unternehmen bereits betreibt, sollen in den nächsten Jahren weitere folgen. Eine teure Expansion, die auf Kosten der Profitabilität geht.
Vor diesem Hintergrund ist die Bewertung, die nur knapp unterhalb des viermal größeren Wettbewerbers National Vision liegt, kaum zu rechtfertigen. DER AKTIONÄR wird den Börsengang von Warby Parker nur aus der Ferne beobachten.
