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Luxus-Riese LVMH mit Zahlen: Umsatz stark, Gewinn enttäuscht – Aktie gibt nach

Luxus-Riese LVMH mit Zahlen: Umsatz stark, Gewinn enttäuscht – Aktie gibt nach
Foto: IP3press/IMAGO
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Maximilian Völkl 26.01.2023 Maximilian Völkl

Von Konsumflaute keine Spur: LVMH hat 2022 ein Rekordjahr hingelegt. Sowohl Umsatz als auch Gewinnkennziffern legten dabei zweistellig zu. Da sich Analysten beim Ergebnis noch mehr erwartet hatten, gibt die Aktie im nachbörslichen Handel allerdings etwas nach und fiel wieder unter die 800-Euro-Marke.

Vor allem die Nachfrage in Europa, in den USA sowie Japan habe deutlich zugenommen, teilte LVMH am Donnerstag mit. Zugute kommt dem Unternehmen dabei auch das sich wieder normalisierende Reisegeschäft. Unter den vielen Marken des Konzerns stach vor allem Louis Vuitton hervor.

Der Erlös stieg den Angaben zufolge gegenüber dem Vorjahr um fast ein Viertel auf rund 79,2 Milliarden Euro. Analysten hatten hier mit weniger gerechnet. Vor allem das wichtigste Segment rund um Mode- und Lederwaren legte zu: Aus eigener Kraft erlöste LVMH mit Marken wie Louis Vuitton, Marc Jacobs und Rimowa ein Fünftel mehr. Auch alle anderen Unternehmensteile verzeichneten ein zweistelliges Umsatzplus.

Bei der Zahlenvorlage zeigte sich, welche Anziehungskraft vor allem die Marke Louis Vuitton auf die Kunden hat. Mit mehr als 20 Milliarden Euro – nach Unternehmensangaben das erste Mal – macht sie ein Viertel des Konzernerlöses aus. Schaut man sich das Mode- und Lederwarensegment an, entfällt mehr als die Hälfte des Umsatzes hier auf Louis Vuitton. Die restlichen rund 18 Milliarden Euro steuern dabei die vielen anderen Marken wie Loewe, Fendi, Christian Dior, Kenzo und Givenchy bei.

Quelle: LVMH

Prozentual noch etwas besser entwickelte sich das Einzelhandelssegment (Selective Retailing), in dem LVMH unter anderem seine Parfümeriekette Sephora und den Duty-Free-Shops der DFS Gruppe zusammenfasst. Letztere konzentrieren sich auf den asiatischen und pazifischen Raum. Nachdem sich der internationale Flugverkehr wieder normalisiert hat, reisen wieder mehr Menschen und gehen dabei kurz vor dem Abflug noch auf Einkaufstour.

Dabei entwickelte sich der operative Gewinn der Sparte überraschend stark: Mit 788 Millionen Euro sprang das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um fast 50 Prozent in die Höhe. Noch besser wäre es nach Überzeugung des Konzerns ohne die strikten Corona-Maßnahmen in China gelaufen: Vor allem bei den Flagship-Stores in Hongkong und Macau habe sich der fehlende Tourismus bemerkbar gemacht.

Quelle: LVMH

Gewinn unter den Erwartungen

Der operative Gewinn von LVMH insgesamt kletterte 2022 um knapp ein Viertel auf rund 21 Milliarden Euro. Allerdings musste das Unternehmen höhere Marketing- und Vertriebskosten schultern. Als einziges Segment erlitt zudem das Parfümgeschäft einen Gewinnrückgang. Das lag nach Konzernangaben aber vor allem daran, dass LVMH seine Duftkreationen nur noch in ausgewählten Shops verkaufen möchte.

Diese Strategie hatte das Unternehmen bereits nach der Übernahme der Kölner Reisegepäckherstellers Rimowa genutzt: Waren die markanten Aluminiumkoffer zuvor auch in Einkaufszentren und normalen Reisegepäckshops zu erwerben, können sie mittlerweile nur noch in wenigen Boutiquen oder online beim Hersteller selbst gekauft werden.

Unter dem Strich verdiente LVMH etwa fast 14,1 Milliarden Euro und damit 17 Prozent mehr als noch 2021. Sowohl beim operativen Gewinn als auch dem Nettoergebnis hatten sich Analysten jedoch etwas mehr erhofft. LVMH schlägt eine Dividende von zwölf Euro pro Schein vor. Neben der bereits bezahlten Zwischendividende in Höhe von fünf Euro je Aktie soll der Rest Ende April ausgezahlt werden.

LVMH (WKN: 853292)

Die Zahlen liegen etwa im Rahmen der Erwartungen. Entsprechend reagiert die Aktie im nachbörslichen Handel nur wenig. Nach dem starken Lauf zuletzt könnte es nun dennoch zu ersten Gewinnmitnahmen kommen. DER AKTIONÄR hatte zuletzt bereits dazu geraten. Was es zu LVMH sonst noch zu wissen gibt und wie es um die Wettbewerber im Luxus-Segment steht, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe 05/23 des AKTIONÄR, die hier bequem zum Download bereitsteht.

Mit Material von dpa-AFX

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