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KOMMENTAR: Crash bei Beyond Meat – das muss unbedingt besser werden

KOMMENTAR: Crash bei Beyond Meat – das muss unbedingt besser werden
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Andreas Deutsch 11.11.2021 Andreas Deutsch

Vor zweieinhalb Jahren bekamen die Anleger gar nicht genug von Beyond Meat. Nach dem IPO stieg und stieg der Kurs bis auf 240 Dollar. Nach den miserablen Zahlen vom Mittwoch steht die Aktie nur noch bei 76 Dollar. Der Ex-Superstar der Foodbranche steckt tief in der Krise. Es gibt aber noch Hoffnung.

Beyond Meat hat im dritten Quartal den Umsatz um 13 Prozent gesteigert – indiskutabel für ein Wachstumsunternehmen. Vor allem in den USA hat der Hersteller von veganen Patties Probleme – der Nettoumsatz ging sowohl im Geschäft mit dem Einzelhandel als auch mit Restaurants zurück. Insgesamt schrumpften die Erlöse im Berichtszeitraum dort um 13,9 Prozent.

Ganz klar: CEO Ethan Brown muss sich etwas einfallen lassen, um den Amerikanern sein Ersatzfleisch schmackhaft zu machen, sonst kann er den bedeutenden Markt bald abhaken. Beyond Meat braucht dringend große Kooperationen und zwar langfristiger Art: mit McDonald’s, Starbucks, Chipotle und so weiter. Je mehr, desto besser. Präsenz und Masse sind elementar. Der Werbeeffekt wäre großartig.

Auch Brown selbst muss wieder viel mehr zu sehen sein. Früher gab der 50-Jährige Interviews zur Rettung der Welt, posierte mit coolen T-Shirts und einem Beyond-Burger in der Hand. Man hatte fast das Gefühl, ein neuer Elon Musk wäre aufgetaucht. Jetzt duckt sich Brown weg. Dabei sollte er die Branche ständig provozieren: mit flotten Sprüchen und hippen, immer neuen Produkten.

Und: Brown muss die Kosten bei Beyond Meat in den Griff bekommen. Im dritten Quartal fiel unterm Strich ein Verlust von 54,8 Millionen Dollar an – bei Erlösen von nur 106 Millionen Dollar. Sparen ist umso wichtiger, denn Beyond Meat müsste seine Patties merklich günstiger anbieten in dem hart umkämpften Wettbewerb und damit richtig auf Masse gehen. Der Markt ist da – und Beyond-Meat-Fleischersatz schmeckt lecker.

Beyond Meat Inc. (WKN: A2N7XQ)

Die Analysten von A.T. Kearney schätzen, dass bis 2040 weltweit knapp 450 Milliarden Dollar mit veganen Fleischersatzprodukten umgesetzt werden. Beyond Meat hat das Potenzial, sich einen bemerkenswerten Anteil zu sichern. Dafür muss der Konzern aber seine aktuellen Probleme lückenlos aufarbeiten – und daraus zu lernen. Positiv: In der Pressemitteilung flackert der alte Kampfgeist Ethan Browns wieder auf: „Wir blicken mit Enthusiasmus auf 2022“, sagt er. „Wir erwarten, die Produkt- und Produktionskapazitäten zum Leben zu erwecken, in die wir während der gesamten Pandemie unablässig investiert haben.“ Man darf gespannt sein. Die Aktie, die unter den Stoppkurs des AKTIONÄR gefallen ist, gehört auf die Watchlist.

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Beyond Meat.

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