Ein überraschend guter Jahresstart stimmt den Kochboxenversender und Corona-Gewinner HelloFresh noch optimistischer für 2021 als bislang. Die ersten drei Monate des Jahres hätten "deutlich die aktuelle Markterwartung" übertroffen, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit. Und wenn es nach dem Vorstand um Dominik Richter und Thomas Griesel geht, soll das nur ein Vorgeschmack auf das Gesamtjahr sein. Die Aktie von HelloFresh reagiert am Freitag mit einem deutlichen Kursplus.
Das Management peilt nun ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum zwischen 35 und 45 Prozent an. Das ist deutlich mehr als noch zuvor: HelloFresh war bislang von 20 bis 25 Prozent ausgegangen. Die Marge zum um Sondereffekte und Holdingkosten bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sieht die Firma nun bei 10 bis 12 (alt: 9 bis 12) Prozent.
An der Börse zeigten sich die Anleger höchst erfreut: Zuletzt lag die Aktie des Start-Ups mit mehr als vier Prozent im Plus. Zwischenzeitlich war es am Morgen sogar noch weiter nach oben gegangen.
HelloFresh ist einer der Profiteure der Corona-Pandemie. Weil Ausgehmöglichkeiten wie etwa das Essen im Restaurant fehlen, greifen vermehrt Menschen bei Kochboxen mit Rezepten zu, die ihnen dann geliefert werden. "Während die Pandemie im Laufe des Jahres hoffentlich abklingen wird, rechnen wir fest damit, dass Verbraucher auch weiterhin auf E-Commerce-Lösungen setzen werden, um Lebensmittel einzukaufen", hatte zuletzt HelloFresh-Chef Richter gesagt.
Darüber hinaus will das Unternehmen auch künftig verzehrfertige Gerichte anbieten. Dass HelloFresh sein Produktportfolio erweitern will, ist einer der Gründe für die zuversichtliche Haltung des Analystenteams bei der Credit Suisse. Auch andere positive Faktoren wie das Kundenwachstum und ein milliardenschwerer Markt sollen HelloFresh dabei helfen, seinen Umsatz bis 2024 wahrscheinlich mehr als zu verdoppeln.
JPMorgan-Analyst Marcus Diebel betonte, dass der Jahresumsatz basierend auf der neuen Prognose im Mittel bei mehr als fünf Milliarden Euro liegen würde. Das Ebitda könnte bei rund 578 Millionen Euro liegen. In beiden Fällen würden die durchschnittlichen Erwartungen am Markt übertroffen werden, so Diebel.
Die Aktie von HelloFresh stieg am Morgen ganz knapp bis ans bisherige Allzeithoch vom Februar dieses Jahres bei 77,90 Euro heran. Derzeit notiert das Papier gut drei Prozent im Plus bei 73,72 Euro. DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich. Gewinne laufen lassen!
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".
(Mit Material von dpa-AFX)