Die HelloFresh-Aktie war zuletzt alles andere als ein Appetit-Anreger. Seit Jahresbeginn müssen Anleger rund 63 Prozent Kursverlust verdauen – davon allein rund 14 Prozentpunkte in den vergangenen vier Wochen. Eine Trendwende ist allerdings nicht in Sicht, auch wenn eine aktuelle Analystenstimme zumindest mit Blick auf das Kursziel Erholungspotenzial sieht.
Konkret hat JPMorgan im Rahmen eines bestätigten „Neutral“-Ratings das Kursziel für Hellofresh von 7 auf 6 Euro gesenkt. Demnach hätte die Aktie unter Zugrundelegung des aktuellen Kursniveaus trotzdem noch rund 17 Prozent Luft nach oben.
Der Bewertungsrückstand europäischer Online-Händler und -Dienstleister zum US-Technologiesektor habe sich mit den jüngsten Turbulenzen an den Aktienmärkten verringert, und es gebe gute Gründe für eine anhaltende Aufholjagd, schrieb Analyst Marcus Diebel in einer am Mittwoch vorliegenden Branchenstudie. Beim Kochboxenversender Hellofresh erscheine die Bewertung auf diesem Niveau zwar attraktiv, dürfte auf kurze Sicht aber nicht von Bedeutung sein. Zur Einordnung: Das 2025er-KGV liegt bei 14. Das historische Mittel (5-jahres-Sicht) liegt bei indes bei 34.
Die HelloFresh-Aktie gewinnt zur Wochenmitte rund 1,3 Prozent auf 5,15 Euro. Nächste Hürde auf dem Weg nach oben wäre nun die für den kurz- und mittelfristigen Trend wichtige 50-Tage-Linie bei 5,54 Euro. Danach, sofern der Sprung über diese wichtige Hürde gelingt, hätte das Papier des Kochboxen-Lieferanten die psychologisch wichtige 6-Euro-Marke vor der Brust. Nach unten sollte unbedingt das Rekord-Tief bei 4,42 Euro vom 28. Juni halten- sonst wäre freier Fall angesagt.
HelloFresh ist – trotz des optisch günstigen KGVs – weder mit Blick auf die Probleme im operativen Geschäft noch auf das (katastrophale) Chartbild derzeit ein echter Kauf-Kandidat. Anleger sollten vielmehr einen Bogen um die Papiere des im MDAX gelisteten Unternehmens machen, da weitere Kursverluste nicht auszuschließen sind.
(Mit Material von dpa-AFX)