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30.03.2020 Jan-Paul Fóri

Gamestop: Folgt nun der Corona-Todesstoß?

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Die angeschlagene Videospiele-Kette Gamestop bekommt die Folgen des Coronavirus besonders hart zu spüren. Nachdem sich der Konzern zunächst mit allen Mitteln gegen die Schließung einiger US-Filialen wehrte, musste das Unternehmen letztlich klein beigeben. Nun steht das Unternehmen vor einer noch größeren Herausforderung als bisher.

In den USA wollte Gamestop die Schließung seiner Filialen mit der Begründung Gamestop sei „systemrelevant“ verhindern. Doch nachdem der Gouverneur des Bundesstaats Pennsylvania, Tom Wolfe, die Zwangsschließung und Bußgeldzahlungen androhte, gab der Konzern klein bei.

Die globalen Ladenschließungen treffen Gamestop zu einer ungünstigen Zeit. Gerade ist mit „Animal Crossing: New Horizons“ ein neuer Triple-A-Titel für die Nintendo Switch erschienen, doch aufgrund der Ladenschließungen dürfte Gamestop davon nicht wie gewohnt profitieren können.

Unternehmen vor großen Herausforderungen 

Doch auch sonst steht die Videospiele-Kette vor zahlreichen Problemen. Zwar stieg der Nettogewinn von minus 187,7 Millionen Dollar im Vorjahr auf 21 Millionen Dollar im letzten Quartal, dennoch steht auf Jahressicht unter dem Strich ein Verlust von 470,9 Millionen Dollar. 

Gleichzeitig konnten die Schulden um rund 19 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar reduziert werden. Zudem sank der Lagerbestand um 31 Prozent. Allerdings war auch der Umsatz mit minus 21,9 Prozent stark rückläufig und betrug nur noch 6,5 Milliarden Dollar. 

Ein Grund für die seit Jahren rückgängige Umsatzentwicklung ist das Geschäftsmodell von GameStop. Wie die folgende Grafik veranschaulicht, erwirtschaftet das Unternehmen über die Hälfte seines Gesamtumsatzes mit neuen Videospielen und neuer Hardware. Weitere 22,5 Prozent stammen aus dem margenstarken Geschäft mit gebrauchter Hard- und Software.

Gamestop / Statista
Weltweiter Umsatzanteil einzelner Geschäftsbereiche am Gesamtumsatz von Gamestop

Gleichzeitig wandert die Kundschaft von Gamestop vermehrt in den Online-Handel ab. Während der stationäre Markt mit physischen Videospielen in diesem Jahr um rund sieben Prozent schrumpfen wird, kann der Online-Handel um weitere fünf Prozent zulegen(siehe Grafik unten).

Statista
Wachstumsraten des Videospiele-Markts im stationären- und Online-Handel

Zudem ist auch der Markt mit neuen Videospiele-Konsolen zum Erliegen kommen. Inzwischen sind die PS4 und Xbox One rund sieben Jahre alt und der Markt entsprechend gesättigt. Erst mit der neuen Konsolen-Generation, die für Ende des laufenden Jahres erwartet wird, dürften die Umsätze im Hardware-Bereich wieder spürbar zulegen. 

GameStop (WKN: A0HGDX)

Auch der Gamestop-Chart kennt seit Jahren nur noch eine Richtung: Abwärts! Zwar konnte sich die Aktie im Bereich von 3,50 Dollar fangen und eine Gegenbewegung einleiten, ob diese nachhaltig ist, steht jedoch in den Sternen. 

Bei Gamestop überwiegen weiterhin die Risiken. Das Unternehmen schleppt nach wie vor einen immensen Schuldenberg mit sich rum. Um die Kosten zu senken sollen weitere Filialen geschlossen werden. Die Aktie ist und bleibt nur etwas für sehr risikofreudige Zocker.

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