Unter den europäischen Nebenwerten sticht am Freitag das Papier von Fevertree heraus. Das britische Unternehmen, welches für Tonic Water und Mixer bekannt ist, erwischt die Anleger am letzten Tag der Handelswoche auf dem falschen Fuß. Eine Gewinnwarnung sorgt für einen Kurseinbruch von knapp 30 Prozent.
Fevertree hat laut eigenen Angaben im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres eine "solide Umsatzleistung" gezeigt und knapp 161 Millionen Britische Pfund (etwa 189 Millionen Euro) erlöst. An der Umsatzprognose von 355 bis 365 Millionen Pfund hält die Gesellschaft fest.
Dafür rudert Fevertree bei der Guidance für den operativen Gewinn zurück: Für das Gesamtjahr soll nun ein Wert zwischen 37,5 und 45,0 Millionen Pfund in den Büchern stehen. Zuvor stellte Fevertree 63 bis 66 Millionen Pfund in Aussicht. Die Auswirkungen der Logistik und des branchenweiten Kostendrucks hätten sich sich in den letzten Monaten deutlich verschärft, so der Getränkehersteller.
Analysten überrascht
Die Gewinnwarnung sei erheblich, schrieben die Analysten der kanadischen Bank RBC. Der Broker Liberum machte Logistikprobleme und Inflationsdruck für die schlechten Nachrichten verantwortlich.
Die Analysten der UBS halten zwar vorerst an der Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 2.660 Pence fest. Eine mit dem Bericht des Erfrischungsgetränke-Herstellers verbundene Gewinnwarnung werfe allerdings Fragen auf hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung in diesem Jahr und darüber hinaus, schrieb Analyst Robert Krankowski in einer am Freitag vorliegenden Studie. Noch im Mai seien die Zielsetzungen schließlich gerade erst bestätigt worden.
Bei Fevertree haben sich die Profitabilitätsaussichten in den vergangenen Wochen offensichtlich merklich eingetrübt. Die Aussagen im Hinblick auf die zweite Jahreshälfte zeugen darüber hinaus nicht gerade von Optimismus. Anleger sollten nun nicht ins fallende Messer greifen und die weitere operative Entwicklung von Fevertree abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)