Nach den Börsengängen der Kult-Marke Weber und des kleineren Konkurrenten Traeger strebt das nächste amerikanische Outdoor-Cooking-Unternehmen an die Börse. Blackstone Products will dazu mit dem SPAC Ackrell SPAC Partners I fusionieren. Bei den Wachstumsprognosen dreht das Unternehmen die Flamme voll auf.
Im Gegensatz zu Weber und Traeger vertreibt Blackstone Products keine klassischen Grills, sondern Grillplatten. Auf ihrer glatten, flachen Oberfläche lassen sich mehr Gerichte zubereiten als auf einem Grillrost, was eine breitere Kundengruppen ansprechen soll.
Der Deal mit der Mantelgesellschaft Ackrell SPAC Partners I bewertet das Unternehmen mit 900 Millionen Dollar. Neben den 140 Millionen Dollar aus dem SPAC sammelt Blackstone Products 142 Millionen Dollar bei PIPE-Investoren ein. Ungewöhnlich: 111 Millionen davon werden als Wandelanleihe gewährt.
Bei den Wachstumsaussichten ist das Management sehr optimistisch. So soll sich der Umsatz von aktuell 458 Millionen Dollar bis 2024 auf 1,2 Milliarden fast verdreifachen. Damit würde Blackstone Products in die Dimensionen von Traeger vorstoßen. Unter Bewertungsgesichtspunkten liegen beide Unternehmen bereits fast gleich auf: Blackstone kommt auf ein 2022er KUV von 1,5, Traeger auf 1,6.
Ob Blackstone Products seine ambitionierten Wachstumsziele einhalten kann, wird auch davon abhängen, wie schnell es dem Management gelingt, die Zuliefererbasis zu verbreitern. Bislang stammen die Grillplatten komplett aus China, was vor dem Hintergrund der anhaltenden Spannungen zwischen den USA und China ein gewisses Risiko birgt.
Dazu kommt das sich eingetrübte Umfeld für Aktien aus dem Outdoor-Cooking-Segment: Traeger notiert aktuell 28 und Weber 15 Prozent unterhalb des Ausgabepreises zum IPO. DER AKTIONÄR bleibt daher bei Blackstone Products an der Seitenlinie.