Die US-Börsen notieren heute tiefrot. Besonders im Fokus stehen dabei Technologiewerte. Amazon, gestern kamen Quartalszahlen, steht besonders im Fokus. So negativ wie der Markt sehen die meisten Experten die Situation aber nicht.
Zwar konnte Amazon im zweiten Quartal zehn Prozent mehr Umsatz als im Vorjahreszeitraum machen. Allerdings fiel die Prognose für die Erlöse des laufenden Jahres bei den Anlegern durch. Denn statt der Marktschätzung von Einnahmen in Höhe von 156,3 Milliarden Dollar, hat der E-Commerce-Konzern eine Range angegeben. Die Schätzung liegt dabei genau in der Mitte der in Aussicht gestellten 154 bis 158,5 Milliarden Dollar.
Während die Cloudsparte AWS 26,3 Milliarden Dollar umsetzte und die Prognosen von 26,0 Milliarden Dollar toppte, kam das Werbegeschäft nur auf einen Umsatz von 12,8 Milliarden Dollar. Hier hatte die Wall Street mit 13 Milliarden Dollar gerechnet.
Im aktuellen Handel verloren die Aktien nun bis zu zehn Prozent, da Aktionäre nicht begeistert sind von der verhaltenen Umsatzprognose und den sinkenden Werbeeinnahmen. Viele Analysten bleiben im Prinzip dennoch positiv gestimmt für die Papiere.
So hat Brian Nowak von Morgan Stanley seine Kaufempfehlung für die Aktien bestätigt. Er sieht unverändert ein Kursziel von 240,00 Dollar für Amazon-Papiere. Auch wenn die Einzelhandelsgewinne des Konzerns aufgrund von schwächeren Verbraucherausgaben enttäuscht hätten, so seien die Erlöse im Cloud-Segment doch besser als erwartet gewesen.
Die Schweizer Großbank UBS hingegen senkte das Kursziel nach Zahlen, jedoch nur leicht. Es fällt von 224 auf 220 Dollar, aber die Einstufung bleibt auf "Buy". Dem überraschend starken Wachstum der Cloud-Sparte AWS, das erneut eine Beschleunigung zum Vorquartal gezeigt habe, stünden Signale für eine Abschwächung im Online-Handel gegenüber, so Analyst Stephen Ju in einer neuen Studie.
Die ersten Bremsspuren in der Werbesparte kommen überraschend. Offensichtlich wird der Wettbewerb doch wieder härter. Die Entwicklung bei AWS ist dafür positiv – die Sparte könnte aufgrund der Kapazitätsengpässe bei Microsoft Marktanteile gewinnen. Anleger sollten bei Amazon dabeibleiben. Unverändertes Kursziel des AKTIONÄR: 220 Euro.
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Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.