Amazon hat in der Nacht zum Donnerstag einen Stellenabbau angekündigt. Rund 18.000 Jobs sollen laut Medienberichten beim Onlinehändler wegfallen, das ist mehr als der US-Konzern ursprünglich angekündigt hatte. Damit reiht sich Amazon in eine Liste von Technologiekonzernen ein, die bereits Jobabbau bekannt gegeben haben.
Das Wall Street Journal hatte dank Verbindungen zu Insidern bereits vorab über die Stellenstreichungen berichtet und war damit der geplanten Ankündigung durch den US-Konzern zuvorgekommen. "Normalerweise warten wir mit der Bekanntgabe dieser Ergebnisse, bis wir mit den Menschen sprechen können, die direkt davon betroffen sind", schrieb CEO Andy Jassy in einem Memo an die Belegschaft, welches Amazon in seinem Blog veröffentlichte. "Da jedoch einer unserer Mitarbeiter diese Information nach außen dringen ließ, haben wir beschlossen, dass es besser ist, diese Nachricht früher mitzuteilen, damit Sie die Details direkt von mir erfahren können."
Im November hatte CNBC berichtet, dass Amazon rund 10.000 seiner Mitarbeiter entlassen wolle. Die nun veröffentlichten Zahlen sind jedoch nochmals höher. Der Online-Händler ist allerdings nicht das einzige Unternehmen, welches derzeit Stellen streicht: Salesforce teilte am Mittwoch ebenfalls mit, dass rund zehn Prozent der Arbeitsplätze wegfallen. Damit stehen über 7.000 Jobs auf der Kippe. Im vergangenen Jahr hatten zudem die Technologiekonzerne Meta, Coinbase, Twitter und Lyft zahlreiche Stellen abgebaut.
Nachdem die Amazon-Aktie im regulären Handel ein Minus von 0,8 Prozent verbuchte, ging es nach US-Börsenschluss um 1,7 Prozent nach oben. Im Verhältnis zur gesamten Arbeitskraft des US-Konzerns sind die nun angekündigten Stellenstreichungen ohnehin marginal: Zum Ende des dritten Quartals beschäftigte Amazon rund 1,5 Millionen Menschen. Aus Sicht des AKTIONÄR ist die Aktie inzwischen überreif für eine kräftige Kurserholung, Anleger sollten sich aber noch in Geduld üben, bis die Aktie aus charttechnischer Sicht einen Boden ausgebildet hat.