Nach einem schwachen Wochenstart geht der technologielastige Nasdaq 100 auch zum Beginn des Dienstagshandels in die Knie. Der Index verliert in den ersten Handelsminuten über ein Prozent. Auf der Verliererseite: alle Big-Tech-Titel. Als Belastungsfaktor erweisen sich zunehmend die steigenden Renditen bei Anleihen.
Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen ist am Dienstag auf 1,55 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Ende Juni gestiegen. Vor sechs Wochen warfen die Bonds gerade einmal 1,13 Prozent ab. Für Firmen wird die Kreditaufnahme erneut kostspieliger. Tech-Unternehmen gehören zu den Unternehmen, die sich an den Märkten in der Regel mehr Geld beschaffen als andere Firmen.
Auf die Stimmung drücken auch die politischen Probleme in den USA. Der Shutdown, der teilweise Stillstand der Regierungsgeschäfte ab Ende der Woche, rückt näher. Die Republikaner blockierten am Montagabend im US-Senat eine Vorlage, mit der Finanzierung der Regierung über das Ende des Haushaltsjahres an diesem Donnerstag hinaus vorerst gesichert werden sollte.
US-Präsident Joe Biden will den Shutdown unbedingt vermeiden. Es droht aber noch größeres Ungemach: ein potenzieller Zahlungsausfall der Regierung im Oktober. Außerdem kämpft Biden um die Durchsetzung zweier gewaltiger Investitionspakete – auch hier dürfte diese Woche über Erfolg oder Misserfolg des Präsidenten entscheiden.
Der Nasdaq 100 hat die 50-Tage-Linie durchbrochen, wodurch sich das charttechnische Bild eingetrübt hat. Steigen die Renditen weiter, könnte sehr kurzfristig die 100-Tage-Linie (14.623 Stellen) getestet werden.
(Mit Material von dpa-AFX)