Der New Yorker Hedgefonds Third Point, der rund 14 Milliarden Dollar verwaltet, hat vergangenes Quartal Anteile von Alibaba und JD.com gekauft. In einem Brief an die Investoren erklärt Gründer und Chef Daniel S. Loeb die Motivation für den Einstieg des Fonds – und welcher spezielle Zeitpunkt letztendlich genutzt wurde.
Third Point habe die Verunsicherung über Chinas Verhältnis zu Hongkong und den Vereinigten Staaten genutzt, die zu fallenden Kursen bei China-Aktien geführt hatte, schreibt Loeb.
Loeb zu den Gründen für die Investition: „Wir glauben, dass die Aussichten für Alibaba und den E-Commerce-Markt insgesamt in China gut sind.“ Der Konsum pro Kopf in China werde in den kommenden Jahren steigen. Der Trend zu Einkäufen im Internet sei durch die Corona-Pandemie beschleunigt worden. Sowohl Alibaba als auch JD.com dürften die Monetarisierung ihrer Plattformen noch deutlich vorantreiben. Dabei würden voraussichtlich Skalierung und Kundendaten wie ein Hebel wirken.
„Außerdem finden wir immer noch das latente Potenzial einiger Alibaba-Geschäfte jenseits der Onlinehandels-Plattformen spannend“, schreibt Loeb. Besonders das Cloud-Business sei spannend. Dazu komme der geplante Börsengang von Ant Financial. Außerdem könnten Alibaba-Anteile künftig für Investoren vom chinesischen Festland handelbar werden, falls sie in das Tausch-Programm der Börsen von Hongkong und Schanghai aufgenommen werden.
Loeb und seine Leute kommen grundsätzlich zu denselben Schlüssen wie DER AKTIONÄR. Alibaba und JD.com können sich dem aktuellen Rücksetzer an den Börsen zwar nicht entziehen, waren zuvor aber stark gelaufen. Langfristig bleiben beide Unternehmen aussichtsreich und sollten sich überdurchschnittlich gut entwickeln.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba, JD.com.