Der Kurs der Alibaba-Aktie hat in den vergangenen Monaten viel Momentum verloren. Eher kurzfristig orientierte Anleger haben massenhaft die Reißleine gezogen. Auch Dan Loeb hat mit seinem New Yorker Hedgefonds Third Point seine Alibaba-Position aufgelöst. Doch es gibt auch einen überraschenden Käufer.
Erst vor wenigen Monaten hatte sich Third Point mit Alibaba-Anteilen eingedeckt. DER AKTIONÄR hatte über die Begründung für diesen Schritt berichtet (siehe weiterführende Beiträge am Ende des Artikels). Doch nach dem abgebrochenen Ant-Börsengang und angesichts des Regulierungsdrucks hat Loeb offenbar der Mut verlassen. Third Point hat seine 1,4 Millionen Alibaba-Anteile im abgelaufenen Quartal verkauft, wie aus Unterlagen der US-Börsenaufsicht hervorgeht.
Der New Yorker Fonds Sachem Head Capital Management hat im selben Zeitraum das Gegenteil getan und 605.000 Alibaba-Anteile gekauft. Alibaba zählt damit zu den größten Positionen in Sachems Portfolio.
Sachem wurde 2012 von Scott Ferguson, einem Bill-Ackman-Schüler, gegründet. Anders als Ackman gilt Ferguson aber nicht als besonders lautstarker Investor, wenn es um Giganten wie Alibaba geht. Normalerweise konzentriert sich Sachem auf Unternehmen mit einem Börsenwert in knapp zweistelliger Milliarden-Höhe. Alibaba bringt es auf 583 Milliarden Dollar.
Verständlich sind beide Entscheidungen: Für Third Point haben sich offenbar zu viele potenzielle Kurzfrist-Kurstreiber in Luft aufgelöst. Sachem Head sieht mit seinem Value-Ansatz hingegen offensichtlich so viel Potenzial in Alibaba, dass der Fonds im großen Stil eine für seine Verhältnisse eher untypische Position eingeht. DER AKTIONÄR bleibt trotz des fehlenden Momentums ebenfalls zuversichtlich für Alibaba, weil das Wachstum und die Trends dahinter intakt sind.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.