Kasse machen oder halten? 1999 investierte Softbank-Gründer Masayoshi Son 20 Millionen Dollar in Alibaba. Inzwischen ist dieser Anteil, der Softbank gehört, rund 146 Milliarden Dollar wert. Nach dem Einstieg eines aktivistischen Investors bei der japanischen Beteiligungsgesellschaft wird mal wieder diskutiert, ob die Alibaba-Aktien verkauft werden sollten.
Der Hedgefonds Eliott Management, der vom berühmt-berüchtigten Investor Paul Singer gegründet wurde, hat seinen Anteil an Softbank auf rund drei Prozent aufgestockt und fordert unter anderem ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm. Das Geld dafür könnte zum Beispiel aus einem Teilverkauf des Alibaba-Anteils generiert werden.
Softbank hält rund ein Viertel aller Alibaba-Anteile und ist damit größter Aktionär des chinesischen Unternehmens. Das soll auch so bleiben, zumindest wenn es nach Softbank-Chef Son geht. „Seit fünf Jahren erzählen mir Leute inner- und außerhalb des Unternehmens, dass wir unsere Aktien verkaufen sollten“, sagte Son diesen Monat nach Veröffentlichung der Softbank-Zahlen. „Im Endeffekt ist Alibaba immer mehr wert geworden. Mein Urteil war richtig.“
Son sagte weiter, er wolle „nicht mehr als das absolute Minimum verkaufen“. Alibaba habe immer noch viel Wachstumspotenzial – und „ich habe es nicht eilig“.
Ein größerer Abverkauf des Alibaba-Anteils dürfte also vorerst vom Tisch sein. Selbst falls demnächst ein kleiner Teil verkauft werden sollte, wird das aus Eigeninteresse möglichst kursschonend geschehen. Die derzeitige Kursschwäche bei Alibaba ist vor allem auf die Unsicherheit rund um die Folgen des Coronavirus zurückzuführen. Sons Äußerungen sollten langfristig orientierte Anleger zuversichtlich stimmen. Die Aktie bleibt eine AKTIONÄR-Kaufempfehlung.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.