Knapp 27 Prozent ist der Alibaba-Kurs vom Hoch bei 231 Dollar seit Mitte Januar gefallen. Auffällig: Erst mit der Gegenbewegung an den US-Märkten steigt diese Woche auch Alibaba wieder. DER AKTIONÄR hat sich bereits vor einigen Wochen mit einem Wall-Street-Insider unter anderem über Chinas E-Commerce-Riesen unterhalten.
„Alibaba ist ein einfacher und bequemer Weg, um sich gegen einen fallenden Markt in China zu hedgen“, sagte Ihor Dusaniwsky von S3 Partners im Interview. Die Idee der Investoren sei demnach: „Wenn der chinesische Markt fällt, fällt auch Alibaba.“ Dazu komme, dass der Kurs von Alibaba überdurchschnittlich stark schwanke. Das erkläre, warum es bisweilen ein hohes Short-Volumen bei dem Wert gebe.
S3 Partners hat Einblick in zahlreiche Portfolios von Profi- und Privatanlegern und gilt als sehr gut informierte Quelle, was Leerverkäufe betrifft. Ein ausführliches Gespräch mit Ihor Dusaniwsky ist in Ausgabe 10/2020 erschienen.
Alibaba ist in New York notiert; in den USA halten viele institutionelle Anleger und Hedgefonds Anteile des Unternehmens.
Nach dem Allzeithoch im Januar war Alibaba ohnehin reif für eine Korrektur. Dazu kam, dass viele Investoren angesichts der Coronakrise ihre Gewinne (ab-)gesichert haben dürften.
Alibaba bleibt ein Basisinvestment, um unter anderem vom boomenden chinesischen Online-Handel und Cloud-Geschäft zu profitieren. Solange Chinas Wirtschaft auch nur einigermaßen stabil bleibt, sollte das Unternehmen mittelfristig gestärkt aus der allgemeinen Krise hervorgehen können.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.