Nun ist es beschlossen: Aus einer Alibaba-Aktie werden künftig acht. Diesem Plan wurde auf dem Aktionärstreffen zugestimmt. Aus vier Milliarden Aktien werden somit 32 Milliarden. Der Grund für den Split ist bereits bekannt – auch wenn der chinesische E-Commerce-Riese ihn noch nicht offiziell bestätigt.
Der Aktiensplit soll bis zum 15. Juli 2020 durchgeführt werden. So wird voraussichtlich neuen Investoren im Rahmen eines Zweitlistings in Hongkong der Zugang zur Aktie erleichtert. Derzeit kostet eine Alibaba-Aktie mehr als 170 Dollar. An der Börse in Hongkong werden Aktien in der Regel zu deutlich geringeren Preisen gehandelt. Das hat einen ganz praktischen Grund.
Aktien im Bündel
Unter Branchenkennern gilt als sicher, dass Alibaba den Börsengang in Hongkong anstrebt. Dort werden Aktien eines Unternehmens nicht einzeln, sondern gebündelt zu einer Handelseinheit verkauft. Ein solcher „board lot“ besteht in der Regel aus mindestens 100 Aktien. Im Fall Alibabas müssten Investoren daher nach derzeitigem Stand mehr als 17.000 Dollar in die Hand nehmen, um Anteile an dem Unternehmen zu erwerben. Nach dem Split wären es momentan etwas mehr als 2000 Dollar.
Bereits investierte Anleger hätten nach dem Split die achtfache Menge an Alibaba-Aktien im Depot. Obwohl sich die Marktkapitalisierung theoretisch nicht ändert, weisen Studien einen Zusammenhang zwischen Überrenditen und Aktiensplits auf. Im Zeitraum zwischen der Bekanntgabe des Splits bis zur Durchführung erzielen die gesplitteten Aktien über einige Tage hinweg durchschnittlich höhere Renditen.
DER AKTIONÄR meint: Anleger werden vom Split also voraussichtlich profitieren. Die Aktie befindet sich derzeit weiter im Korrekturmodus. Vor allem der ungelöste Handelskonflikt drückt auf den Kurs. Alibaba bleibt aber kaufenswert.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Alibaba.