Ein altes Sprichwort an der Börse heißt: Der Chart lügt nicht. Während sich der Gesamtmarkt in den vergangenen Tagen und Wochen erholen konnte, ging diese Erholung an dem Sportartikelhersteller Under Armour praktisch spurlos vorbei. Die Aktie bleibt nahe ihres Tiefs gefangen. Heute kommen wenig erfreuliche Meldungen.
Der Sportartikelhersteller Under Armour senkt seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr. Das Unternehmen begründete dies am Mittwoch bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Geschäftsquartal mit höheren Marketingausgaben, negativen Währungseffekten und Kosten in Zusammenhang mit anhaltenden Rechtsstreitigkeiten. Für 2022/23 (per Ende März) erwartet Under Armour ein operatives Ergebnis von 300 bis 325 Millionen US-Dollar (bis zu rund 318 Millionen Euro), verglichen mit zuvor avisierten 375 bis 400 Millionen Dollar. Das Ergebnis je Aktie sieht das Unternehmen bei 0,61 bis 0,67 Dollar, verglichen mit der ursprünglichen Prognose von 0,79 bis 0,84 Dollar. Die Umsatzprognose blieb unverändert.
Im ersten Quartal stagnierten die Erlöse bei 1,35 Milliarden Dollar, der Gewinn ging unter dem Strich wegen steigender Frachtkosten, höheren Marketingausgaben sowie negativen Währungseffekten von gut 59 Millionen auf rund 7,7 Millionen Dollar zurück. Vergangene Woche hatte Konkurrent Adidas wegen hoher Kosten und einer erwarteten Abschwächung der Konsumstimmung seine Prognose ebenfalls gesenkt.
Um noch einmal auf den eingangs erwähnten Börsenspruch zurückzukommen: Charts lügen nicht. Und der Chart von Under Armour lädt nicht gerade zum Einstieg ein. Der Konzern kämpft weiter mit Lieferkettenproblemen. Ein Einstieg bei der Aktie drängt sich aktuell nicht auf. Dazu müsste Der Chart irgendeine Art von Kaufsignal geben – doch das ist weit und breit nicht in Sicht. Allerdings ist Under Armour keine Ausnahme. Die gesamte Branche leidet aktuell.