Die Allianz ist in dieser Woche beim chinesischen Rentenversicherungsgiganten Guomin Pension & Insurance Co. Ltd. eingestiegen. Ein Konkurrent ist allerdings noch stärker auf Einkaufstour: Zurich Insurance. Die Schweizer haben binnen weniger Tage bereits die zweite größere Übernahme bekannt gegeben.
Die Zurich Gruppe baut das Geschäft mit Reiseversicherungen aus. Von AIG übernimmt sie den Reiseversicherungs- und Assistance-Bereich für Privatkunden mit dem Namen AIG Travel. Das Geschäft wird Zurich in die Tochter Cover-More integrieren. Die Übernahme kostet die Zurich insgesamt 600 Millionen US-Dollar.
Je nach Geschäftsentwicklung werde zusätzlich noch eine sogenannte Earn-Out-Zahlung als erfolgsabhängiger Zusatzpreis fällig. Die Transaktion steht noch unter dem üblichen Vorbehalt der Genehmigungen durch die Regulierungsbehörden, soll aber noch vor Ende 2024 abgeschlossen werden.
Bereits in der Woche zuvor hatte der Schweizer Versicherer einen weiteren Großdeal bekannt gegeben. Für 670 Millionen US-Dollar sicherte sich Zurich einen Mehrheitsanteil von 70 Prozent am Schaden-Unfall-Geschäft der indischen Kotak Mahindra Bank. Ganz überraschend kam dies nicht. Bereits im November wurde ein Deal entsprechender Deal angekündigt. Damals wurde aber nur eine Übernahme von 50 Prozent an der Kotak General Insurance angepeilt, der dann innerhalb von drei Jahren auf 70 Prozent erhöht werden sollte. Diesen Schritt hat Zurich nun direkt vorgenommen.
Zurich ist mit dem Deal der erste ausländische Versicherer seit 2021, der in den indischen Markt einsteigt. Möglich macht das eine neue Regeln der indischen Regierung. Ausländische Unternehmen dürfen nun bis zu 74 Prozent an indischen Gesellschaften halten dürfen. Zuvor waren es lediglich 59 Prozent.
Zurich hat mit beiden Deals sein Portfolio sinnvoll erweitert. Damit hat der Versicherer deutlich an Attraktivität gewonnen. Insgesamt zieht DER AKTIONÄR dennoch weiterhin die Allianz vor. Das Gesamtpaket ist hier trotzdem noch immer überzeugender.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.