Der Videokonferenz-Dienst hat seit heute seine End-zu-End-Verschlüsselung E2EE vorgestellt, die ab sofort den Kunden zur Verfügung steht. Das dürfte einige Bedenken bei Nutzern und Aufsichtsbehörden zerstreuen. Die Aktie stemmt sich gegen Verluste.
Kaum ein US-amerikanisches Unternehmen hat sich in der Covid-19-Krise so gut geschlagen wie Zoom. Auch die Diskussion um Sicherheit und Transparenz trat immer wieder in den Hintergrund, der Videokonferenz-Dienst besticht durch die Einfachheit der Anwendung. Der Aktienkurs notiert nahe dem Allzeithoch.
Zoom hatte vor einiger Zeit zugesichert, etwa bei den Einstellmöglichkeiten des Daten-Routings sowie bei der Verschlüsselung nachzubessern. Der E2EE-Standard von Zoom auf Basis eines 256-bit AES-GCM gewährleiste jetzt die von vielen Kunden geforderte Verschlüsselung, so dass nicht einmal der Zoom-Server die Zugangsmöglichkeit für die Entschlüsselung in einem aktiven Meeting erhalten kann.
Teilnehmer an Meetings mit bis zu 200 Usern könnten ab sofort den neuen E2EE-Standard nutzen. Dieser ist auf Basis einer 30-tägigen Einführungsphase geschaltet, wo sich Zoom Erfahrungsberichte und Feed Back erhofft. Zunächst laufe die Anwendung auf der Zoom-Desktop-Version 5.4.0 für Mac und Windows, der App Zoom Android sowie in den Zoom Rooms. Zoom iOS soll nach der Freigabe durch Apple in den kommenden Tagen verfügbar gemacht werden. Das Besondere: E2EE wird für freie Kunden sowie Nutzer der Bezahlmodelle geschaltet.
DER AKTIONÄR findet die neuesten Innovationen zur Verschlüsselung lobenswert. Der Softwareanbieter stärkt die Kundenbasis und bietet mehr Sicherheit und Flexibilität in der Nutzung der Softwareprodukte. Aufgrund der ambitionierten Bewertung (2021er-KUV liegt bei 60) bleibt DER AKTIONÄR bezüglich der Zoom-Aktie dennoch skeptisch und empfiehlt Anlegern die Aktie weiterhin zu meiden.