Die chinesische E-Mobility-Start-up-Szene ist jung, innovativ und sie ist schnell. Mit dem Speed können die europäischen Hersteller schon lange nicht mehr mithalten. Neue Modelle werden ausgerollt, neue Beteiligungen eingegangen. Der neueste Deal von Zeekr jedoch setzte die Aktie extrem unter Druck. Zeekr will 50,3 Prozent an Lynk & Co übernehmen. Das kam an der Börse nicht gut an. Die Aktie von Zeekr ging um 24 Prozent in die Knie.
Zeekr will für rund 1,25 Milliarden Dollar 50,3 Prozent an Lynk & Co kaufen. Die Anteile kommen von Volvo Car und Geely.
Lynk & Co wurde 2017 als Joint Venture zwischen dem schwedischen Autohersteller Volvo Car und Geely gegründet. Obwohl Lynk & Co eine anständige Präsenz aufbauen konnte, waren die Verkäufe in China nicht besonders robust. Auch im Ausland ist der Elektroauto-Hersteller nahezu nicht sichtbar.
Folge: Lynk & Co hat im vergangenen Jahr einen Verlust von 1,10 Milliarden Yuan, verglichen mit einem Gewinn nach Steuern von 7,2 Millionen Yuan im Jahr 2022, eingefahren.
„Die Integration von Zeekr und Lynk zielt darauf ab, den Wettbewerb zwischen den beiden Marken in Bezug auf Marktpositionierung, Entwicklungskapazitäten und Vertriebsnetzwerke zu beseitigen“, begründete Gui Shengyue, CEO von Geely Auto den Deal. „Das „neue Zeekr“ wird die Geschäftstätigkeit der beiden Marken unabhängig halten“, sagte An Conghui, CEO von Zeekr, am Donnerstag. Die Marken hätten unterschiedliche Marktpositionen, da Zeekr den Luxusmarkt und Lynk den mittleren bis oberen Markt betreue, fügte er hinzu.
Während Zeekr zuletzt sehr gute Verkaufszahlen lieferte, blieb Lynk & Co weit hinter den Erwartungen zurück.
Dementsprechend groß sind die Bedenken hinsichtlich des Anteilskaufs von Zeekr an Lynk & Co. „Der Ausverkauf zeigt, dass der Markt den Deal nicht akzeptiert hat“, sagte Angus Chan, Autoanalyst bei Bocom International.
„Die Anleger haben möglicherweise einige Bedenken hinsichtlich der Finanzen und der Leistung der Übernahme und sind sich nicht sicher, ob die Sache so effektiv sein wird,“, ergänzte Qu Ke, Analyst bei CCB International.
Die Autos von Zeekr sind hipp, stylisch und kommen bei den Verbrauchern an. Wie auch BYD will Zeekr im Ausland punkten und dadurch die Absätze ankurbeln. Der Umsatz 2023 betrug rund 7,3 Milliarden Dollar. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis für 2024 liegt bei knapp 1,0. Das Brand ist vielversprechend. Der Anteilskauf an Lynk & Co jedoch wirft Fragen auf. Lynk & Co kann bei weitem nicht mit der Performance von Zeekr Schritt halten. Die Verkaufszahlen waren zuletzt schwach, im Ausland konnte Lynk & Co kaum Fuß fassen. Anleger warten eine Bodenbildung ab.