Auf die am Dienstag präsentierten Q2-Zahlen hat die Zalando-Aktie zunächst unentschlossen reagiert. Inzwischen scheinen die Anleger, die Zahlen aber positiv eingeordnet zu haben und das Papier legte wieder zu. Zunächst dürfte das Umfeld zwar schwierig bleiben, auf lange Sicht sollte der Online-Modehändler aber wieder wachsen.
Analysten von JPMorgan haben in einer Studie darauf hingewiesen, dass die Online-Traffic-Daten für Juli eine Verlangsamung der Geschäftsentwicklung im Vergleich zum Vorjahr andeuten. Allerdings sollte man dabei bedenken, dass der Juli 2023 im Vergleich besonders stark war, was die aktuelle Verlangsamung etwas relativiert. Dennoch zeigen die jüngsten Daten eine rückläufige Tendenz, was darauf hinweisen könnte, dass Zalandos Geschäft kurzfristig etwas an Schwung verliert. Dies könnte die zuletzt positive Entwicklung bei den Margen vorerst überlagern.
Mittelfristig sieht es für Zalando jedoch besser aus. Das Unternehmen verfolgt ein neues Geschäftsmodell, das sowohl Direktverkäufe an Kunden (B2C) als auch den Handel mit anderen Unternehmen (B2B) umfasst. Dadurch will Zalando seinen Marktanteil in Europa auf 15 Prozent des insgesamt 450 Milliarden Euro schweren Modemarkts ausbauen. Vorrangig arbeitet das Unternehmen aktuell aber daran, seine Plattform profitabler zu machen und die Logistikkosten zu senken, was die Gewinnmargen weiter erhöhen soll.
Zalando dreht aktuell an den richtigen Stellschrauben, um Wachstum, vor allem bei den Margen sicher zu stellen. Das aktuelle Umfeld für den Online-Modehändler ist nicht einfach, langfristig jedoch sind die Aussichten intakt. DER AKTIONÄR setzt den Titel auf die Watchlist.