Der angeschlagene Online-Händler Zalando hat am Morgen seine Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr vorgelegt und dabei beim operativen Ergebnis positiv überraschen können. Zudem will man in Zukunft wieder Gas geben und die Margen spürbar steigern. Die Investoren sind mehr als zufrieden. Die DAX-Aktie springt deutlich an.
Zalando sieht mittelfristig neue Chance auf Wachstum. Bruttowarenvolumen (GMV) und Umsatz dürften bis 2028 durchschnittlich pro Jahr um fünf bis zehn Prozent zulegen, teilte der DAX-Konzern am Mittwoch in Berlin mit. Im Jahr 2028 will das Unternehmen dann eine um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge (Ebit-Marge) von sechs bis acht Prozent vorweisen und damit deutlich mehr als zuletzt.
„Unser klares Ziel ist es, zu einem starken Wachstum zurückzukehren und unsere Margen weiter auszubauen. Unsere mittelfristige Prognose ist Ausdruck dieser Ambition", sagte Robert Gentz, Co-CEO von Zalando.
Im laufenden Jahr dürfte die Konsumflaute allerdings weiter anhalten. So dürften Umsatz und Bruttowarenwert im schlimmsten Fall auf dem Vorjahresniveau verharren, während die Konzernspitze den bereinigten operativen Gewinn durch weitere Profitabilitätssteigerungen auf 380 bis 450 Millionen Euro steigern will.
Im vergangenen Jahr kämpfte Zalando damit, dass Kunden infolge der Inflation genauer auf ihre Ausgaben achteten. Wegen der getrübten Kauflaune ging der Bruttowarenwert um 1,1 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro zurück. Der Konzernumsatz sank um knapp zwei Prozent auf 10,1 Milliarden Euro.
Dank Kosteneinsparungen etwa bei der Logistik sprang der um Einmaleinflüsse bereinigte Gewinn (Ebit) aber deutlich um von fast 185 Millionen Euro auf rund 350 Millionen Euro. Beim operativen Ergebnis schaffte Zalando das obere Ende der eigenen Zielspanne und übertraf die durchschnittlichen Analystenschätzungen bei Weitem - diese hatten mit einem Wert in dieser Größenordnung erst im kommenden Jahr gerechnet.
Die Aktie von Zalando startet mit einem deutlichen Plus in den Handel. Der Ausblick macht auf den ersten Blick Lust auf mehr. Wichtig wäre, dass die 20-Euro-Marke nachhaltig geknackt wird und im Anschluss direkt das Februar-Hoch überwunden werden kann.
(Mit Material von dpa-AFX)