Es war die Comeback-Story des noch jungen Jahres 2019. Nach dem Absturz im vergangenen Jahr griffen die Schnäppchenjäger bei Zalando zu. Doch am Dienstag gerät die Aktie unter die Räder, verliert in der Spitze über sieben Prozent. Der Grund sind negative Analystenkommentare. Der Rat des AKTIONÄR war richtig.
Anne Critchlow, Analystin bei Societe Generale, nennt die jüngste Kurserholung von Zalando für trügerisch. Die Expertin hat die Aktie von Europas größtem Modeversender von „Halten“ auf „Verkaufen“ zurückgestuft. Das Kursziel senkte sie von 32 auf 19 Euro. Ein Grund für ihren Pessimismus: Die Verkaufsplattform von Zalando erlaube auch externen Anbietern Zugang, was auf das Umsatz- und Gewinnwachstum drücke.
Zalando hat laut Critchlow 2018 den Umsatz nur um 19 Prozent gesteigert. Zalando hatte 20 bis 25 Prozent angepeilt. Für das laufende Jahr rechnet die Analystin nur mit einem Umsatzplus von 15 Prozent.
Wells-Fargo-Analyst Ike Boruchow erwartet, dass der Gegenwind für den Modehändler auch dieses Jahr anhalten wird. Dies hätte der Markt noch nicht im Fokus. Boruchow reduzierte sein Kursziel von 33 auf 30 Euro. Die Aktie stufte er von „Outperformer“ auf „Marketperformer“ ab.
Richtiges Timing
DER AKTIONÄR hatte vor wenigen Tagen geschrieben, der steile Kursanstieg (35 Prozent in knapp vier Wochen) mache die Aktie anfällig für Korrekturen. Daher sei es keine schlechte Idee, einen Teil der Gewinne (zwischenzeitlich 32 Prozent seit Empfehlung Anfang des Jahres) mitzunehmen. Neuer Stopp: 24 Euro.