Diese Börsenwoche steht in Deutschland im Zeichen des Internets: Am Mittwoch geht der Modehändler Zalando aufs Parkett, nur einen Tag später folgt die Startup-Schmiede Rocket Internet. Es geht - zumindest für deutsche Verhältnisse - um richtig viel Geld. Zalando bringt die Aktienplatzierung gut 600 Millionen Euro ein, und bei Rocket könnten es gut 1,6 Milliarden Euro werden.
Ausgabepreis nicht am oberen Ende
Zalando sorgte mit dem am Montag veröffentlichten Ausgabepreis für eine kleine Überraschung. Er wurde nicht ganz am oberen Ende der Preisspanne festgesetzt, bei 21,50 Euro statt des eher erwarteten Maximalwerts von 22,50 Euro. Bei Zalando heißt es, man habe sich bewusst für diesen Preis entschieden, obwohl mehr drin gewesen wäre: Die Nachfrage sei mehr als zehn Mal höher gewesen als die angebotene Zahl der Aktien. Zalando verzichtet damit auf Geld: Am oberen Ende der Preisspanne hätte es einen Erlös von 633 Millionen Euro gegeben statt der jetzigen 605 Millionen.
Hohe Bewertung
Zalando hat sich im hochlukrativen Modegeschäft mit einem Stamm von 14 Millionen Kunden etabliert. Dennoch: Schon zum Ausgabepreis wird Zalando immerhin mit rund 5,35 Milliarden Euro Bewertet. Seit Bekanntwerden der Börsenpläne diskutieren Experten darüber, ob Zalando auch unter dem Augenmerk der Investoren an seinem Geschäftsmodell mit uneingeschränkten kostenlosen Retouren festhalten kann. Am Umsatz gemessen liegt die Rücksende-Quote bei 50 Prozent der bestellten Artikel. Die Zalando-Manager betonen aber, ohne die lockere Retouren-Politik funktioniere das Geschäft Schlechter. Zuletzt wurden die Aktien von Zalando bei Lang & Schwarz mit 27,50 Euro gehandelt.
(Mit Material von dpa-AFX)