Nach einem extrem schwachen Jahr 2022 und einem ebenfalls enttäuschenden Jahr 2023 hoffen Zalando-Anhänger auf ein besseres Jahr 2024. Bislang sieht es allerdings nicht danach aus. Die Aktie fällt in der ersten Handelswoche des neuen Jahres von einem Tief zum nächsten. Am heutigen Freitag ist die Aktie mit einem Minus von 2,6 Prozent auf 18,87 Euro der schwächste Wert des Tages im DAX.
Damit nähert sich das Papier weiter dem Rekortief, das kurz nach dem Börsengang im Herbst 2014 bei gut 17 Euro markiert worden war. Der Ausgabepreis hatte bei 21,50 Euro gelegen.
Im noch jungen Börsenjahr 2024 summieren sich die Zalando-Kursverluste mittlerweile auf mehr als zwölf Prozent, was auch in diesem Zeitraum den letzten Platz im deutschen Leitindex bedeutet. Bereits 2023 waren die Papiere mit einem Jahresminus von gut 35 Prozent Schlusslicht im deutschen Leitindex; 2022 waren sie mit einem Verlust von mehr als der Hälfte Vorletzter gewesen.
Die schwache Entwicklung geht einher mit einer generellen wieder vorsichtigeren Haltung von Anlegern gegenüber Online- und Technologiewerten, die sich 2024 an den US-Börsen zeigt. Dort waren große Branchenwerte wie Amazon, Netflix, Alphabet oder Meta in diesem Jahr an der Nasdaq-Börse auch schwach gestartet, nachdem die Nasdaq 2023 stark gelaufen war. Ein Grund für deren jüngsten Rücksetzer sind geschmälerte Hoffnungen, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins schon bald und deutlich senken wird.
Im vergangenen Jahr bekam Zalando, wie viele Unternehmen der Modebranche, eine Kaufzurückhaltung der Kunden zu spüren. Die hohe Inflation, wirtschaftliche Unsicherheiten, hohe Lagerbestände und Verkäufe mit hohen Rabatten hinterließen Spuren. Dass Zalando gleichzeitig Fortschritte bei der Eindämmung der Kosten machte, half den Aktien nicht. Zum Vergleich: Mitte 2021 hatte Zalando noch eine Bestmarke von fast 106 Euro erreicht. Damals – mitten in der Corona-Pandemie – brummte der Online-Handel. Am Donnerstag trübte eine Gewinnwarnung von JD Sports Fashion die Stimmung zusätzlich.
Charttechnisch ist die Aktie klar angeschlagen. Wichtig ist, dass kein neues Allzeittief ausgebildet wird. Insgesamt könnte sich das Bild im weiteren Jahresverlauf aber durchaus aufhellen. Kommt die Zinswende, dürfte Zalando ganz klar profitieren können. Die Aktie ist derzeit allerdings nur für sehr spekulative Anleger geeignet. Stopp bei 18 Euro beachten!