Die Zalando-Aktie hat ihren Wert seit den Tiefständen im September 2020 mehr als verdoppelt. In den Monaten zuvor hatten die Papiere allerdings auch rund 75 Prozent an Wert eingebüßt. Geht es nach diesem Analysten-Quartett, ist das Ende der Aufwärtsbewegung aber noch nicht erreicht. Das erwarten die Experten.
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Seit dem September-Tief bei 19,18 Euro befindet sich die Zalando-Aktie im Aufwind. Mittlerweile wurde der horizontale Widerstand um 35 Euro überwunden. Bei 44,61 Euro war in dieser Woche dann aber erst einmal Schluss. Eine kurzfristige Verschnaufpause ist nicht ausgeschlossen, selbst ein Rücksetzer auf die 35-Euro-Marke scheint möglich.
Wenn es nach diesen vier Analysten geht, dürfte die Aktie auf Jahressicht aber wieder den Vorwärtsgang einlegen: Oddo BHF hat das Kursziel in dieser Woche nach Investorenveranstaltungen von 28 auf 46 Euro angehoben und die Einstufung auf "Outperform" belassen. Der Online-Modehändler sollte seine Ziele für 2022 erreicht haben, so Analyst Andreas Riemann. Zalando sei besser als die Konkurrenz dafür gerüstet, in den kommenden Jahren profitabel zu wachsen. Zudem sollte die Relevanz des Partner-Programms zunehmen.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für Zalando von 42 auf 49 Euro angehoben und die Kaufempfehlung bestätigt. Grund: Analyst Richard Edwards ist für die Margenentwicklung des Onlinehändlers etwas optimistischer geworden.
Warburg Research („Buy“) argumentiert ähnlich, sieht die Aktie sogar erst bei 52 Euro fair bewertet. Die Aktie zählt für die Experten zu den "Best Ideas 2023". Im neuen Jahr dürfte die Erholung der Margen die Erwartungen übertreffen, so Analyst Jörg Frey.
Ganz frisch legt heute auch die Bank of America (BofA) nach. Die Experten haben das Ziel von 17 auf 50 Euro angehoben und die Einschätzung dabei von "Underperform" auf "Buy" gedreht. Nach eineinhalbjähriger Zurückhaltung ist das Analystenteam um Geoffroy de Mendez wieder optimistisch gestimmt für Online-Modehändler und empfiehlt sämtliche Branchenwerte unter seiner Beobachtung zum Kauf. Mit den stark gesunkenen Erwartungen sei der Sektor nunmehr attraktiv bewertet, wobei die Chancen überwögen. 2023 dürfte zwar kaum Umsatzwachstum bringen, doch hätten sämtliche Unternehmen das Problem verstanden und feilten nun an den Kosten und der Bilanz.
Die größte Baustelle bei Zalando ist und bleibt die Profitabilität. Werden hier mit den nächsten Zahlen und dem Ausblick am 7. März auf das Gesamtjahr Fortschritte sichtbar, könnte die Aktie mittelfristig weiter Kurs auf die Ziele der Analysten nehmen. Kurzfristig sollten sich Anleger aber zunächst auf eine Konsolidierungsphase einstellen.
(Mit Material von dpa-AFX)