Die Berichtssaison bei den großen Goldkonzernen ist in vollem Gange. Die Zahlen fallen dabei durchaus unterschiedlich aus. Nachdem der Markt Kinross vor allem für einen schwachen Ausblick bei Produktion und Kosten abgestraft hat, meldeten die vergangenen beiden Tage drei weitere große Goldproduzenten Zahlen. Und die fielen nicht immer überschwänglich aus.
Besonders erfreulich – und vom Markt auch entsprechend gefeiert – fielen die Zahlen des Goldproduzenten Agnico Eagle aus. (Sehen Sie hierzu auch Bußlers Goldgrube). Sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz lagen die Zahlen über den Erwartungen. Und die Erfolgsstory soll 2015 weitergehen. Nach 1,43 Millionen Unzen Gold im abgelaufenen Jahr will Agnico Eagle 1,6 Millionen Unzen im laufenden Jahr produzieren. Die All-in Sustaining Costs (AISC) sollen auf 880 bis 900 Dollar je Unze fallen. Der Wermutstropfen: 2017 soll die Goldproduktion auf 1,5 Millionen Unzen sinken. Allerdings hat der Konzern dank des starken Cashflows die Möglichkeit, sich bis dorthin nach weiteren Projekten umzusehen.
Yamana: Cerro Morro scheidet die Geister
Nicht ganz so euphorisch reagierte der Markt auf die Zahlen von Yamana Gold. Mit All-in Sustaining Costs (AISC) von 807 Dollar je Unze ist Yamana noch immer einer der günstigsten Produzenten in der Branche. Das soll sich auch im laufenden Jahr nicht ändern: Yamana will 1,3 Millionen Unzen – ein Plus von rund zehn Prozent – zu Kosten zwischen 800 und 830 Dollar je Unze produzieren. Das Problem: Die Verschuldung ist mit knapp über zwei Milliarden Dollar noch immer relativ hoch. Was der Markt dem Konzern aber offensichtlich übel nimmt ist: Trotz der hohen Schulden treibt das Management das Cerro Morro Projekt voran. Dabei fallen Gesamtkosten von rund 265 Millionen Dollar an. Allerdings dürfte Cerro Morro (das Länderrisiko Argentinien einmal ausgeklammert) durchaus sinnvoll sein. Dort will Yamana in den ersten drei Jahren 135.000 Unzen Gold jährlich zu AISC von 557 Dollar je Unze produzieren. Und das sind sehr, sehr gute Zahlen.
Gold Fields: Kleiner Schock
Verschnupft reagierte der Markt auf die Meldung des südafrikanischen Goldproduzenten Gold Fields. Das Management meldete, dass man beim Ausbau des mit Abstand wichtigsten Projekts South Deep mit technischen Problemen und Problemen mit der Untertage-Infrastruktur kämpft. Zwar soll die Produktion im laufenden Jahr um 15 Prozent auf 230.000 Unzen steigen. Doch der angestrebte Break-Even von South Deep im kommenden Jahr wurde in Frage gestellt. Bislang ging Gold Fields davon aus, ab 2017 zwischen 650.000 und 700.000 Unzen auf South Deep zu produzieren. Auch dieses Ziel müsse nun überarbeitet werden, sagte CEO Nick Holland. Nun sind zwar Verzögerungen beim Minenbau nichts Neues. Doch da South Deep bereits zwei Jahre hinter dem Zeitplan liegt, ist eine erneute Verzögerung natürlich ärgerlich. Anleger beachten ihren nachgezogenen Stoppkurs zur Gewinnabsicherung.
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