Yahoo -Chefin Marissa Mayer laufen die Werbekunden davon. Der US-Internetkonzern nahm im zweiten Quartal weniger Geld durch grafische Anzeigen ein. Das zog den gesamten Umsatz um vier Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar (810 Mio. Euro) herunter. Der Gewinn fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19 Prozent auf unterm Strich 270 Millionen Dollar.
"Wir sind nicht zufrieden mit den Ergebnissen im zweiten Quartal", räumte Mayer am Dienstag am Firmensitz im kalifornischen Sunnyvale ein. Die frühere Google -Managerin verfolgt seit ihrem Amtsantritt im Sommer 2012 den Plan, durch neue Inhalte und Funktionen mehr Nutzer und damit Werbeanzeigen auf die Yahoo-Angebote zu locken. Die Erfolge sind aber eher durchwachsen.
Kampf mit Google und Facebook
Yahoo leidet unter der harten Konkurrenz von Rivalen wie Google und Facebook . Alle drei Unternehmen finanzieren sich größtenteils über Werbung. Zum einen verkaufen sie grafische Werbeanzeigen - die sogenannten Banner - und zum anderen bezahlte Links bei Suchmaschinen. Bei der Suchmaschinen-Werbung konnte Yahoo erneut zulegen, was den Abwärtstrend bremste.
Positiver Analystenkommentar
Dass die Quartalszahlen eher gedämpft ausfallen würden, damit hatte der Markt aber bereits im Vorfeld gerechnet. Analyst Youssef Squali von Cantor Fitzgerald erklärte zuletzt aber, der Ausgang des allseits erwarteten Alibaba-Börsengangs, die steuerliche Behandlung der Einnahmen und die Verwendung des Emissionserlöses würden wohl den Aktienkurs kurzfristig treiben. Die aktuelle Bewertung trage diesem Szenario noch nicht angemessen Rechnung. Die 23%ige Beteiligung an Alibaba und der 35%-Anteil an Yahoo! Japan sollten den Titel weiter unterstützen. Insbesondere Alibaba mit dem großen Wachstumspotenzial bei Umsatz und EBITDA bleibe ein positiver Katalysator. Er bestätigte sein Buy-Rating und das Kursziel von 42 Dollar.
Die Yahoo-Aktie befindet sich seit Anfang des Jahres auf einem ausgedehnten Konsolidierungskurs. In einem positiven Marktumfeld könnte das Papier aber durchaus schnell wieder nach oben drehen. DER AKTIONÄR empfiehlt die Positionen bei Yahoo weiter mit einem Stopp bei 20,50 Euro nach unten abzusichern.
(Mit Material von dpa-AFX)