Die Privatbank Berenberg hat Xing nach dem guten Lauf der Aktien von "Buy" auf "Hold" abgestuft. Das Kursziel hob Analystin Sarah Simon allerdings von 128 auf 160 Euro an. Das Online-Karrierenetzwerk sei stark ins Jahr gestartet, schrieb Simon in einer am Montag vorgelegten Studie. Allerdings seien die Papiere mittlerweile angemessen bewertet. Es sei Zeit für eine Atempause.
Am Freitag gewann das Papier rund fünf Prozent und knackte die 160-Euro-Marke. Wer kauft so verrückt? Bereits zu Jahresbeginn hatten ausländische Investoren (siehe Video) für Impulse und eine Rallye der Aktie gesorgt. Nun ist Xing erneut auf einer Roadshow. Dieses Mal in New York. Auch die Depotaufnahme der stark gestiegenen Aktie in das TSI-Depot sorgt am Freitag für Aufmerksamkeit.
Vor wenigen Tagen hatte Xing bereits starke Quartalszahlen vorgelegt. Der Umsatz stieg um 29 Prozent und das EBITDA sogar um 84 Prozent. Xing verdient dabei immer mehr als Vermittler von Jobs. 28 Prozent aller deutschen Firmen nutzen die Suchfunktion bei Xing, um Mitarbeiter mit bestimmten Qualifikationen und Kriterien zu finden. US-Konkurrent LinkedIn wird von deutschen Personalern nur halb so oft genutzt wie Xing.
"Wollen verdoppeln"
Xing-Finanzvorstand Ingo Chu zeigte sich bereits im Dezember 2014 gegenüber den AKTIONÄR sehr zuversichtlich: "Selbstverständlich sehen wir noch ausreichend Raum für weiteres Umsatzwachstum. Wir wollen unsere 2012er-Umsätze bis 2016 verdoppeln."
Nachdem das „deutsche Facebook“ Xing jahrelang von den meisten Analysten verschmäht wurde, wachen viele Experten nun auf und überbieten sich mit ihren Kurszielen. Inzwischen liegen die Kursziele der Experten von Commerzbank, Hauck & Aufhäuser und Co im Bereich von 160 Euro. Noch vor einem Jahr hatten die Analysten einen fairen Wert um die 90 Euro gesehen.
Investierte Anleger bleiben bei der AKTIONÄR-Altempfehlung dabei. Selbst nach dem extremen Anstieg ist der US-Konkurrent LinkedIn noch deutlich höher bewertet. Trader können das aktuelle Momentum nutzen.
(dpa-AFX)