Die Xing-Aktie geriet zuletzt deutlich unter Druck. In den letzten zwei Monaten verlor das Papier des Job-Portals über zwölf Prozent. Auf lange Sicht lieferte der Titel allerdings eine starke Performance. Seit Jahresbeginn steht ein Plus von über 80 Prozent zu Buche. In einem Interview mit der Wirtschaftswoche äußerte sich Geschäftsführer Thomas Vollmoeller über die aktuelle Situation des Online-Portals und den Konkurrenten LinkedIn.
Fokus auf den deutschen Heimatmarkt
Der amerikanische Rivale hat in fast jedem wichtigen europäischen Land doppelt so viele Mitglieder wie Xing. Dennoch ist Vollmoeller von weiterem Wachstum überzeugt. Auf die Frage, was man LinkedIn entgegenzuhalten habe, verwies der CEO auf die Rekordwerte bei der Aktivität und Nutzung des Berufsnetzwerks. Es werde sich bewusst auf den Heimatmarkt konzentriert, um so maßgeschneiderte Lösungen anbieten zu können. Hier kenne man die Bedürfnisse der Mitglieder und der Firmenkunden. Die Nähe sei ein Schlüssel zum Erfolg und somit ein Vorteil gegenüber dem großen Rivalen LinkedIn, der weltweit aktiv ist, so der Geschäftsführer.
Rekordbesuche
Der Geschäftsführer machte außerdem klar, dass die Mitgliederzahlen derzeit sogar stärker als bei anderen beruflichen Plattformen wachsen. Demnach sei der Monat Oktober ein Rekordmonat gewesen. Die Zahl der Besuche stieg auf 46,6 Millionen. Im Jahresvergleich steht somit ein Plus 20 Prozent zu Buche.
Dabeibleiben!
Trotz des aktuellen Kursrücksetzers sollten Anleger nicht in Panik verfallen. Fundamental ist das Unternehmen gut aufgestellt, das Wachstum überzeugt. Auf dem deutschen Markt dürfte Xing die Konkurrenten hinter sich lassen. Neue Aktienpositionen sollten allerdings erst bei einer charttechnischen Erholung aufgebaut werden. Der Stopp-Kurs des AKTIONÄR liegt bei 147 Euro.