Die Xing-Aktie hat sich in dieser Woche vom Jahrestief bei 152,85 Euro etwas abgesetzt. Seit Montag steht ein Plus von zehn Prozent zu Buche. In einem Interview mit der Zeitung Finanz und Wirtschaft gab CEO Thomas Vollmoeller an, dass man Xing vor allem in der Schweiz ausbauen werde. Das Ziel sei hierbei „mehr Aktivität, mehr Durchdringung und mehr Kooperationen“, so das Vorstandsmitglied.
Schweizer Markt im Fokus
Vollmoeller gab an, dass man spätestens im Mai die erste Niederlassung in der Schweiz beziehen werde. Diese soll in Zürich eröffnet werden. Die Offensive in der Schweiz liegt vor allem darin begründet, dass der amerikanische Rivale LinkedIn in diesem Land klar Marktführer ist. Der Blog LinkedInsider schätzt die Mitgliedszahl von LinkedIn in der Schweiz auf 1,8 Millionen Mitglieder. Bei Xing sind es mit 750.000 nicht einmal die Hälfte. Diesen Abstand will man verkürzen. „Uns geht es jetzt darum, Inhalte, die auch für die Schweiz bislang vorwiegend aus Hamburg kamen, lokal umzusetzen“, so René Maeder, Schweiz-Chef von Xing. Vollmoeller gab selbstkritisch zu, dass man zuletzt die Schweiz zu sehr von Deutschland aus bearbeitet habe, weniger mit länderspezifischen Lösungen.
Man fasse allerdings ins Auge, nicht nur Mitglieder in Deutschland, Österreich oder der Schweiz zu gewinnen, sondern auch bestehende enger an die Xing-Plattform zu binden. Deshalb wurde kürzlich das Portal Spielraum gegründet, das Themen rund ums Arbeiten anbietet oder Klartext, wo Prominente zu gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Themen Stellung beziehen.
Weiterhin auf Wachstumskurs
Im Oktober haben LinkedIn und Xing zuletzt ihre Mitgliedszahlen veröffentlicht. LinkedIn zählt in der DACH-Region derzeit sieben Millionen Mitglieder. Xing hat neun Millionen angemeldete Nutzer. „Im deutschsprachigen Raum haben wir den Abstand zur Nummer zwei im vergangenen Jahr ausgebaut“, so Vollmoeller. „Wir behaupten uns als Platzhirsch.“ Für das Gesamtjähr prognostiziert Vollmoeller einen Umsatz von fast 150 Millionen Euro. Das wäre ein Plus von über 50 Prozent. „Wir gehen für das laufende Jahr davon aus, dass wir weiter ungebremst wachsen“, so der CEO.Noch abwarten
Die Geschäfte bei Xing laufen sehr gut. Auch DER AKTIONÄR rechnet damit, dass sich das Wachstum fortsetzen wird. Aus charttechnischer Sicht ist die Situation aktuell besonders spannend. Denn die Aktie notiert auf Höhe der 200-Tage-Linie. Sollte die Signallinie nachhaltig überwunden werden, können Neueinsteiger erste Positionen aufbauen.