Laut einem Bericht von Meedia droht dem Karrierenetzwerk Xing eine Kündigungswelle. Grund dafür sind heiß diskutierte Äußerungen auf der Meinungsseite Roland Tichys „Klartext“ von Autor Jürgen Fritz. Die Aktie startet stabil in den Handelstag.
Eine Welle der Entrüstung: Mathias Richel von der Social-Media-Agentur TLGG machte mit einem Facebook-Post auf sich aufmerksam. Er kritisiert die Meinungsseite „Tichys Einblick“ vom gleichnamigen Herausgeber, indem „neurechte Beiträge“ erscheinen sollen. Denn gleichzeitig ist Tichy Herausgeber vom Xing-Newsletter.
Ein weiterer Grund für die Kündigung war ein Beitrag Tichys mit dem Titel „Warum sie mit psychopathologisch gestörten Gutmenschen nicht diskutieren sollten“. Darauf zielt Richels Aussage: „Darüber hinaus ist er Gründer der Meinungsseite Tichys Einblick, auf der…Beiträge erscheinen, in denen Andersdenkende pathologisiert werden. Dazu möchte ich nicht durch Nutzung beitragen“.
Die stößt dem einen oder anderen Xing-Nutzer ebenfalls sauer auf – und folgen Richel. Via Twitter kündigen weitere zahlreiche Nutzer die Löschung ihres Accounts beim Karrierenetzwerk an. Dass der Hashtag „Xing“ zwischenzeitlich in Deutschland auf Listenplatz eins bei Twitters Trendthemen rangierte, zeigt wie heiß dieses Thema in den sozialen Medien diskutiert wird. Inwiefern Xing darunter leidet, können lediglich die Nutzerzahlen zum ersten Quartal 2017 belegen.
In gewisser Weise ist die Diskussion gewollt. „Klartext“ schreibt über sich selbst: „Klartext heißt: Fakten und Positionen aus erster Hand, unverfälscht, schnörkellos, direkt, kontrovers.“ Auf Anfrage äußerte sich Patrick Möller von Xing (Investor Relations) zu den möglichen Einfluss der Debatte gegenüber dem AKTIONÄR: "Wir sehen keinerlei Anzeichen, dass die Diskussion um Herrn Tichy negativen Einfluss auf unsere Nutzerzahlen hat."
Aktie nahezu unverändert
Trotz Meinungsverschiedenheiten unter den Xing-Usern bleiben die Aktionäre gelassen. In den vergangenen Tagen konnte die wichtige 200-Tage-Linie zurückerobert werden. Investierte Anleger bleiben dabei und beachten den Stopp bei 147 Euro.
Wo kommt das Geld eigentlich her?
Spekulationsblase am Neuen Markt, Bankenkrise 2008 und griechische Schuldenkrise – lauter Themen, die die Finanzmärkte bewegten und bewegen. Doch wer einen Schritt zurücktritt und das große Bild sieht, bemerkt: So neu ist das alles gar nicht! Die Geschichte gibt wertvolle Hinweise zum Verständnis der Gegenwart.
Dass sich Geschichte wiederholt, zeigen die beiden Autoren anhand vieler Geschichten des Geldes. Infl ation, Deflation, Abwertung, irrationalen Überschwang, Bankenpleiten und -rettungen gab es immer schon: im Spanien des 16. Jahrhunderts, im Großbritannien des 17. Jahrhunderts, im Frankreich des 18. Jahrhunderts und in den USA des 19. Jahrhunderts.
Lehr- und anekdotenreich vermitteln die Autoren gewissermaßen nebenbei ein tiefes Verständnis für die Ursprünge des Finanzsystems – und damit auch für seine aktuellen Kapriolen. So zeigt sich: Der Weg von der Kaurischnecke zur Kreditklemme ist nicht weit.