DER AKTIONÄR – Unsere App
Xiaomi hatte zuletzt vor allem mit seinen Elektroauto-Plänen für Aufmerksamkeit bei Anlegern gesorgt. Nun stuft ein Finanzunternehmen die Aktie auf – allerdings mit Blick auf ein anderes Geschäft, das sich besser entwickeln könnte, als die meisten Marktteilnehmer bislang womöglich auf dem Schirm haben.
Das japanische Finanzunternehmen Daiwa stuft die Xiaomi-Aktie von „Halten“ auf „Kaufen“ auf. Das Kursziel steigt von 9,50 auf 15 Hongkong-Dollar (entspricht etwa 1,78 Euro). Begründet wird diese Einschätzung nicht etwa mit Blick auf einen erhofften Elektroautoerfolg, sondern angesichts des traditionellen Smartphone-Geschäft des chinesischen Elektronikanbieters.
„In Anbetracht der Produktpipeline sehen wir Aufwärtspotenzial bei den Schätzungen für den Smartphone-Absatz“, schreiben die Analysten John Choi und Candis Cha. Bei den kommenden Quartalszahlen sei zu erwarten, dass Xiaomis erst mal alle Faktoren, die das Ergebnis negativ belasten, einfließen lasse (weitere Investitionen in Elektroautos, Optimierungen im Personalbereich, einmalig höhere Rückstellungen …). Der bereinigte Nettogewinn werde voraussichtlich um 70 Prozent auf auf 1,4 Milliarden Yuan sinken.
Mit Blick auf die Zukunft könnte sich aber ein Kauf lohnen. Die Analysten rechnen jedenfalls 2023 mit „besser als erwarteten“ Smartphone-Verkäufen, unter anderem aufgrund der Einführung neuer Modelle, Normalisierung der Lieferketten und Reopening in China. Bei Daiwa gehen die Analysten davon aus, dass Xiaomi 165 Millionen Smartphones liefern wird. Das liegt über der Konsensschätzung von 158 Millionen Einheiten. Xiaomis globaler Marktanteil werde voraussichtlich wieder auf das Niveau von 2021 zurückkehren (14 Prozent).
Das Chartbild bei Xiaomi sieht konstruktiv aus. Auf der fundamentalen Seite überwiegt derzeit mit Blick auf die kommenden Quartale womöglich das positive Überraschungspotenzial. Die Xiaomi-Aktie bleibt eine AKTIONÄR-Empfehlung für risikobewusste Anleger.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investtieren.
