Der chinesische Technologieriese Xiaomi hat zuletzt durch einen Aktienverkauf satte 5,5 Milliarden Dollar eingenommen. Mit diesem Geld will das Unternehmen seine Expansionspläne vorantreiben – insbesondere im Markt der Elektromobilität. Bereits ab 2027 plant Xiaomi, seine E-Autos, die bisher nur in China erhältlich sind, weltweit zu verkaufen und damit die Konkurrenz herauszufordern.
Wie Xiaomi am Dienstag mitteilte, wurden insgesamt 800 Millionen Aktien zu einem Preis von je 53,25 Hongkong-Dollar abgesetzt. Ursprünglich hatte das Unternehmen geplant, 750 Millionen Aktien zu platzieren, doch aufgrund der starken Nachfrage während des Bookbuilding-Prozesses wurde das Volumen kurzfristig aufgestockt.
Der finale Preis lag jedoch am unteren Ende der zuvor kommunizierten Spanne von 52,80 bis 54,60 Hongkong-Dollar – ein Abschlag von 6,6 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs von 57 Hongkong-Dollar am Montag.
Xiaomi sorgt derzeit vor allem mit seinem Einstieg in die Elektroauto-Branche für Aufsehen. Seit dem Launch seines ersten Modells, dem SU7, im vergangenen Jahr, hat das Unternehmen die Branche aufgemischt. Im Dezember übertraf der SU7 in China sogar das Tesla Model 3 in den Verkaufszahlen – ein klares Signal an die etablierten Player wie Tesla, BYD und Co.
Xiaomi-Präsident Lu Weibing ließ kürzlich durchblicken, dass dies erst der Anfang sei: Ab 2027 will man mit den Elektrofahrzeugen auch internationale Märkte erobern. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von E-Mobilität weltweit könnte dieser Schritt Xiaomi zu einem Global Player machen.
Um dieses Ziel zu erreichen, setzt Xiaomi auf Know-how aus der Automobilindustrie. Für ein neues Forschungszentrum wurden fünf ehemalige BMW-Ingenieure eingestellt, die Expertise in Design und Aerodynamik mitbringen. Weitere Stellen sollen folgen, um die Entwicklung neuer Modelle zu beschleunigen.
Die 5,5 Milliarden Dollar aus dem Aktienverkauf bieten Xiaomi nun die finanzielle Schlagkraft, um seine Pläne konsequent umzusetzen. Neben der Smartphone-Sparte, die weiterhin eine stabile Cashcow bleibt, könnte das Elektroauto-Geschäft zum neuen Standbein des Unternehmens werden. Anleger bleiben daher bei Xiaomi weiter an Bord – auch wenn der Aktienkurs kurzfristig durch den Abschlag belastet wurde.