Die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin weist für November deutlich rückläufige Verkehrszahlen auf. Doch das ist längst nicht das einzige Problem mit dem Deutschlands zweitgrößte Airline zu kämpfen hat.
Wohin führt der Weg von Air Berlin? Die derzeitige Situation spricht eine deutliche Sprache. Steigende Verbindlichkeiten bei sinkendem Eigenkapital sowie ein angespanntes Marktumfeld. Ein weiterer Kursverfall scheint vorprogrammiert.
Deutlich weniger Fluggäste
Im Monat November hat Air Berlin im Vergleich zum Vorjahresmonat knapp zehn Prozent weniger Gäste befördert. Aktuell stiegen nur noch 2,26 Millionen Gäste an Bord der weiß-roten Maschinen. Obwohl das Flugangebot um rund neun Prozent eingeschränkt wurde, sank die Auslastung gegenüber dem Vorjahr von 74,9 auf 74,2 Prozent. Immerhin beförderte die Airline in den ersten elf Monaten des Jahres mit 33,28 Millionen Passagieren rund zwei Prozent mehr als 2010. Somit kletterte die Kapazitätsauslastung im Jahresvergleich um 1,9 Prozentpunkte auf 78,4 Prozent.
Gefährlicher Chart
Beim Blick auf den Chart wird klar, dass sich die Air-Berlin-Aktie in einer angespannten Situation befindet. Der kurzfristige Abwärtstrend ist weiter intakt. Erst ein nachhaltiger Sprung über die obere Begrenzung bei aktuell etwa 2,65 Euro würde die Lage wieder etwas beruhigen. Sollte aber die wichtige Unterstützung bei 2,41 Euro nach unten durchbrochen werden, droht ein weiterer Kursverfall in Richtung des Allzeittiefs bei 2,16.
Nur für Zocker
Die Aufräumarbeiten unter Sanierer Hartmut Mehdorn werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Konservative Anleger sollten weiter an der Seitenlinie bleiben. Für risikobereite Anleger bietet die Airline aber weiterhin ein interessantes Betätigungsfeld mit Chancen in beide Richtungen. So könnten News über neue Investoren oder die Ausweitung von Partnerschaften auch durchaus für heftige Kursauschläge nach oben sorgen. Ein enger Stoppkurs knapp unterhalb des September-Tiefs (2,41 Euro) sichert ab.