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15.08.2016 Alfred Maydorn

Wo stünde der DAX eigentlich ohne Deutsche Bank, Commerzbank, E.on und RWE?

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Deutsche Bank

Ein Kommentar von Alfred Maydorn: Vielen Anlegern schmeckt es so gar nicht, dass der DAX in der vergangenen auf ein neues Jahreshoch gestiegen ist. Sie hatten sich angesichts der zahlreichen geopolitischen und volkswirtschaftlichen Risiken auf eher fallende Kurse eingestellt und waren entsprechend positioniert. Viele dieser Positionen mussten nun geschlossen werden als der Aktienmarkt in der vergangenen Woche endgültig nach oben durchstartete. So erklären sich auch die sehr deutliche Aufschläge gut, die einer Kombination aus der Schließung von Shortpositionen und Nettokäufen von Aktien zu verdanken sind. Kein Fondsmanager kann es sich leisten, bei einer nachhaltigen Aufwärtsbewegung nicht mit dabei zu sein, will er nicht seinen Job riskieren. 

Während für einige also das aktuelle DAX-Niveau von 10.700 Punkten eher hoch als niedrig ist, sehen andere noch deutlich Luft nach oben. Zweifellos hat der DAX noch eine Menge Spielraum, schließlich ist das Allzeithoch von knapp 12.400 Punkten trotz der jüngsten Rallye noch immer ein ganzes Stück entfernt. Und die US-Märkte eilen bekanntlich schon seit einigen Wochen von einem Rekordhoch zum nächsten. 

Vier verliert

Auf die Frage, was den DAX nicht nur in den vergangenen Wochen sondern in den letzten Jahren ausgebremst hat, gibt es eine einfache Antwort. Es waren letztlich exakt vier der 30 DAX-Werte, die den deutschen Leitindex seit Jahren massiv belasteten. Um die Schuldigen beim Namen zu nennen, es waren die beiden Bank-Aktien Deutsche Bank und Commerzbank  und die Versorger E.on und RWE. Und endlich ist es mir auch gelungen, einmal konkret auszurechnen, wie große der Schaden eigentlich ist, den diese vier angerichtet haben. 

E.on war mal DAX-Schwergewicht

Während der DAX seit Anfang 2008 um immerhin gut 30 Prozent zugelegt hat, haben die vier Gurkenaktien zwischen 81 Prozent (E.on) und 96 Prozent (Commerzbank) an Wert verloren. Und das hat natürlich ordentlich Punkte gekostet. Konkret hat sich der massive Einbruch des damaligen DAX-Schwergewichtes E.on bis heute mit einem DAX-Minus von 768 Punkten bemerkbar gemacht. Sprich, ohne E.on stünde der DAX heute 768 Punkte höher. Weitere 621 Punkte hat das Debakel bei der Deutschen Bank den Index gekostet. Und auch RWE mit 400 und die Commerzbank mit 284 Punkten haben den DAX mächtig ausgebremst. 

2.073 Punkte ausradiert

Zusammengerechnet sind das 2.073 Punkte, die der DAX heute ohne die vier höher notieren würde, also bei etwa 12.800 Punkten und damit klar auf einem neuen Allzeithoch. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Auch wenn eine nachhaltige Erholung der Banken und Versorger ausbleibt, kein Problem, denn ihr Einfluss auf den DAX ist durch die kräftigen Einbrüche extrem gesunken. Hatten die vier im Jahr 2008 zusammengerechnet noch eine Gewichtung von 23 Prozent im DAX, so sind es heute vergleichsweise kümmerliche sechs Prozent. 

Starke Aktien an der DAX-Spitze

Es kommt also – glücklicherweise – vor allem auf die anderen 26 DAX-Aktien an, ob der Index neue Höchstkurse erreichen kann. Ich bin da weiterhin voller Zuversicht, nicht zuletzt weil es sich bei den heutigen DAX-Schwergewichten Bayer (9,3 Prozent), Siemens (8,7 Prozent), SAP (8,2 Prozent) und BASF (8,0 Prozent) um richtig gute Aktien handelt. 

Dieser Kommentar von Alfred Maydorn ist heute im kostenlosen Newsletter „Maydorns Meinung“ erschienen, der Montag bis Donnerstag erscheint. Sie können Maydorns Meinung mit diesem Link bestelle. Dann erhalten Sie zusätzlich die maydornreport-Sonderstudie „Die Spekulation des Jahres: 280 Prozent Gewinn mit der Aktie der Zukunft“.

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