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WiWo: Silber ist doppelt so gut wie Gold

WiWo: Silber ist doppelt so gut wie Gold
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08.07.2016 ‧ Werner Sperber

Die Wirtschaftswoche erklärt, nicht der mit viel Aufmerksamkeit genossene Preisanstieg des Goldes ist der Sieger der Brexit-Abstimmung, sondern Silber. Seitdem sich die Briten entschieden haben aus der Europäischen Union austreten zu wollen hat sich der Silberpreis um 20 Prozent erholt und damit doppelt so stark wie der Goldpreis. Auch seit Jahresanfang liegt Silber mit einem Anstieg von 40 Prozent vorne und hat den Goldpreis um das doppelte geschlagen. Auch jetzt besitzt Silber noch mehr Potenzial als Gold.

Allerdings verteuern die Bundespolitiker in Deutschland Silber um gut 20 Prozent, unter anderem wegen der Umsatzsteuer. Gold, als Münzen und Barren zum Anlagezweck, dagegen ist steuerfrei zu kaufen. Nach mindestens einem Jahr Haltedauer ist zumindest der Verkauf von körperlichem Silber Ertragssteuerfrei. Wer mit Silber hinterlegte börsennotierte Silberfonds (ETF) kauft, zahlt zwar keine Umsatzsteuer. Dafür werden vom möglichen Gewinn 26,4 Prozent Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag abgezogen. Käufer von Silber-Münzen und – Barren schneiden im Vergleich zu den ETF-Investoren erst ab einem Preisanstieg von 170 Prozent besser ab. Zudem müssen sich nur die Käufer von Münzen und Barren um die sichere Lagerung kümmern. Anders als bei Gold ebbten die Zuflüsse in Silber-ETF nach dem Preissturz Ende des Jahres 2011 nur kurzzeitig ab.

Heuer dürfte das vierte Jahr in Folge mehr Silber nachgefragt werden als gefördert. Silber wird, anders als Gold, auch stark von der Industrie nachgefragt. Industriekunden fürchten bereits, nicht ausreichend mit Silber versorgt zu werden und bemühen sich, langfristige Lieferverträge abschließen zu können. Das Preisverhältnis von Gold zu Silber ist hoch und liegt wieder bei mehr als 80. Das deutet auf einen im Vergleich zu Gold günstigen Silberpreis hin. In der Rückschau haben sich Gold/Silber-Ratios von mehr als 80 als günstige Einstiegszeitpunkte herausgestellt. Silber wird zu 70 Prozent als Nebenprodukt in Blei-, Zink- und Kupfer-Minen gefördert. Die Produktionsmenge hängt also stark von der Förderung dieser zyklischen Industriemetalle ab. Da die Industriemetall-Firmen ihre Investitionen stark gekürzt haben, dürfte auf absehbare Zeit eher weniger Silber gefördert werden als bisher.

Silber entwickelte sich immer mehr vom Währungsersatz zum Industriemetall, denn es werden immer neue Anwendungen gefunden. Denn Silber ist das am besten Wärme und Energie leitende und das am besten reflektierende Metall. Zudem wirkt Silber keimtötend. Die Industrie kauft mittlerweile die Hälfte der Jahresproduktion auf. Silber wird, wiederum im Gegensatz zu Gold, tatsächlich verbraucht.

Vor diesem Hintergrund rät Die Wirtschaftswoche also zum Kauf des Silber ETF (WKN A0N62F) der ETFS Securities ltd sowie risikobereiteren Anlegern auch zu den mit deutlich stärkeren Kursschwankungen behafteten Aktien von Silber-Unternehmen, wie etwa Fresnillo oder Silver Wheaton.

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