+++ Die 50 besten Werte aus über 16.500 Titeln +++
Foto: Börsenmedien AG
05.04.2019 Nikolas Kessler

Wirecard: Kehrt jetzt endlich Ruhe ein?

-%
Wirecard

Wirecard-Chef Markus Braun hat sich in dieser Woche ausführlich zu den Vorwürfen der Financial Times (FT) gegen sein Unternehmen und die Ergebnisse einer externen Prüfung geäußert. Sein Resümee: „Es liegt alles auf dem Tisch. Für uns ist die Sache damit abgeschlossen.“ Nach turbulenten Wochen kann sich die Aktie daraufhin endlich stabilisieren.

Seit Braun in einem rund zehnminütigen Interview mit dem TV-Sender ntv Stellung bezogen hat, konnte sich der Kurs im Bereich von 110 Euro stabilisieren. Seit Wochenbeginn steht ein kleines Minus von rund 1,3 Prozent zu Buche, was aber kein Vergleich zum Auf und Ab der vorherigen Wochen ist.

In dem Gespräch hat der Wirecard-Chef erneut auf die starke operative Entwicklung des Zahlungsabwicklers verwiesen: „Operativ läuft das Geschäft sehr gut.“ Er habe deshalb auch nie an Rücktritt gedacht. „Ich habe ja vollen Einblick in die operative Seite und die fundamentale Seite der Geschäftsentwicklung – die ist sehr stark“, so Braun. Die auf den 25. April verschobene Bilanzvorlage soll diese Entwicklung untermauern, zudem stellt der CEO zusätzliche Transparenz in Aussicht.

Hinter den Vorwürfen der FT sieht Braun in erster Linie eine Kapitalmarktspekulation, die den Kurs der Wirecard-Aktie nicht nachhaltig belasten wird. „Ich habe keinen Zweifel, dass sich ein Börsenkurs mittel- bis langfristig auch an der Fundamentalentwicklung orientiert und schlussendlich Volatilitäten und Spekulationen immer einen kurzfristigen Charakter haben.“

Foto: Börsenmedien AG

Hoffnung auf Normalisierung

Auch wenn nach wie vor Fragen offen sind und die Financial Times weiter gegen das Unternehmen stichelt, waren die Kursausschläge in dieser Woche nicht annähernd so stark wie in der Vergangenheit. Mögliche Gründe: Viele nervöse Anleger haben inzwischen das Weite gesucht und die verbliebenen Investoren reagieren etwas entspannter auf das Dauerfeuer aus England. Solange keine neuen, schweren Vorwürfe folgen und die Ermittlungen der Behörden in Singapur das Ergebnis der eigenen Untersuchungen bestätigt, besteht nun Hoffnung auf eine Normalisierung der Lage.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Wirecard - €

Buchtipp: Die Geschichte der Spekulationsblasen

Eigentlich sind wir alle ziemlich schlau. Nur das mit dem Geld klappt nicht so recht … und manchmal geht es sogar richtig schief. Doch warum nur? Mit „Die Geschichte der Spekulationsblasen“ macht sich John Kenneth Galbraith, einer der ganz großen Ökonomen des 20. Jahrhunderts, auf die Suche nach der Antwort. Und er sucht an den richtigen Stellen – den Finanz­katas­trophen der letzten vier Jahrhunderte: der Tulpenmanie des 17. Jahrhunderts, der Südseeblase im 18. Jahrhundert, den Hochrisiko-Anleihen im 20. Jahrhundert. Mit Geist und Witz erklärt Gal­braith die psychologischen Mechanismen hinter diesen Blasen … damit der Leser sie durchschaut und sich dagegen wappnen kann. Dieses Meisterwerk zum Thema Finanzpsychologie war vergriffen und wird nun im Börsenbuchverlag wieder aufgelegt.

Die Geschichte der Spekulationsblasen

Autoren: Galbraith, John Kenneth
Seitenanzahl: 128
Erscheinungstermin: 19.03.2020
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-86470-677-6

Jetzt sichern Jetzt sichern