Mehrere deutsche Börsen ziehen schon in wenigen Tagen einen Schlussstrich unter den Handel mit Aktien der insolventen Wirecard AG. Es gibt offenbar keinen Ansprechpartner mehr beim Unternehmen. Für Anleger, die das Papier noch im Depot haben, wird es damit immer schwieriger, die Aktie loszuwerden.
Die Deutsche Börse, der mit Abstand größte Börsenbetreiber in Deutschland, begründete den Schritt damit, dass bei Insolvenzen stets geprüft werde, ob es beim jeweiligen Emittenten noch einen entsprechenden Ansprechpartner gebe.
Wenn insbesondere kein gesetzlicher Vertreter mehr erreichbar sei, der etwa über Fragen der Finanzberichterstattung oder ähnlichen Fragen um das Wertpapier Auskunft geben könne, "ist die Ordnungsmäßigkeit nicht mehr gegeben und es erfolgt ein Delisting von Amts wegen", hieß es.
Die insolvente Wirecard hatte im vergangenen Sommer eingestanden, dass in der Bilanz aufgeführte 1,9 Milliarden Euro nicht auffindbar sind. Die Münchner Staatsanwaltschaft geht von einem "gewerbsmäßigen Bandenbetrug" aus.
Auch anderthalb Jahre nach der Skandalmeldung wird immer noch kräftig mit Wirecard-Aktien gezockt. Doch jetzt sollte wirklich jeder verkaufen.
(Mit Material von dpa-AFX)