Wirecard hat am Mittwochmorgen überraschend vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2018 veröffentlicht und die bisherige Ergebnisprognose für das laufende Jahr bestätigt. Obwohl der Zahlungsabwickler erneut kräftig gewachsen ist, fällt die erste Reaktion der Aktie negativ aus – die Anleger haben wohl mehr erwartet.
Wie der DAX-Konzern auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte, ist der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um knapp 40 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro gestiegen. Das operative Ergebnis (EBITDA) kletterte um 38 Prozent auf 568,3 Millionen Euro. Damit hat Wirecard das obere Ende der mehrfach angehobenen Ergebnisprognose von 550 bis 570 Millionen Euro erreicht. Beide Kennzahlen liegen im Bereich der Erwartungen der Analysten.
Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand weiter mit einem EBITDA im Bereich von 740 bis 800 Millionen Euro, was einen Anstieg um 37,5 bis 48,6 Prozent bedeuten würde. Damit hat Wirecard die Äußerungen von Vorstandschef Markus Braun in der Vorwoche bestätigt.
Alles eingepreist?
Nachdem der CEO dabei ein „sehr starkes Jahr“ in Aussicht gestellt hatte, haben sich einige Anleger offenbar eine erneute Anhebung der Ergebnisprognose erträumt. Denn trotz der beeindruckenden Wachstumsraten ist die Aktie des Payment-Spezialisten im vorbörslichen Handel mit einem Abschlag von fast einem Prozent ans DAX-Ende gerutscht.
Auch Gewinnmitnahmen dürften dabei eine Rolle spielen. Bereits in den vergangenen Tagen hat die dynamischen Aufwärtsbewegung nach mehr als 25 Prozent Kursplus allein seit Jahresbeginn etwas an Schwung verloren. Die Trading-Position des AKTIONÄR bleibt vorerst aber bestehen.