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Wirecard: Bilanz-Krimi beschäftigt jetzt sogar den Bundestag

Wirecard: Bilanz-Krimi beschäftigt jetzt sogar den Bundestag
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Nikolas Kessler 03.07.2019 Nikolas Kessler

Mit einer ganzen Serie von Negativ-Berichten hat die Financial Times (FT) seit Jahresbeginn den Zahlungsabwickler Wirecard unter Dauerbeschuss genommen und die Aktie zeitweise massiv unter Druck gebracht. In einem bislang einmaligen Schritt hatte die Finanzaufsicht BaFin daraufhin zeitweise ein Leerverkaufsverbot verhängt. All das beschäftigt nun sogar den Deutschen Bundestag.

Die ungewöhnliche Maßnahme der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist laut einer Pressemitteilung nun Gegenstand einer Kleinen Anfrage im Bundestag. Die FDP-Fraktion um Christian Lindner fragt die Bundesregierung darin unter anderem nach konkreten Hinweisen auf Kursmanipulation bei der Wirecard-Aktie im Jahr 2019. Zudem soll die Regierung angeben, ob sie die Einschätzung der BaFin teilt, dass die Entwicklungen bei Wirecard eine ernstzunehmende Bedrohung für die Finanzstabilität oder das Marktvertrauen in Deutschland dargestellt hätten.

Die Kleine Anfange der FDP-Fraktion (Drucksache 19/10690) im Wortlaut können Sie hier nachlesen.

Ferner will die FDP-Fraktion unter anderem von der Bundesregierung wissen, ob sich Marktakteure wegen des Shortselling-Verbots bereits mit Schadenersatzklagen an die Bundesregierung beziehungsweise die BaFin gewandt haben. Stellung nehmen soll die Regierung auch zu der Frage, ob sie oder die BaFin eigene Ermittlungen wegen möglicher Unregelmäßigkeiten in der Wirecard-Niederlassung in Singapur unternommen hat oder diesbezüglich mit den dortigen Behörden in Kontakt stehen. Eine Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage steht aktuell noch aus. 

Umstrittene Maßnahme

Das Short-Verbot für die Wirecard-Aktie hatte ein geteiltes Echo hervorgerufen. Speziell die von der BaFin angeführte Gefahr für die Finanzmarktstabilität in Deutschland erschien schwer nachvollziehbar und förderte Spekulationen, wonach die Aufsichtsbehörde womöglich mehr Informationen über den Sachverhalt hatte als der Markt. Shortseller wie der berüchtigte Hedgefonds-Manager Crispin Odey kündigte damals Klagen gegen die Maßnahme an.

Wirecard (WKN: 747206)

Kaufempfehlung bestätigt

Während die Aufarbeitung der Vorgänge in jenen turbulenten Wochen im Februar und März wohl noch Monate und Jahre dauern wird, vollzieht sich die Erholung des Aktienkurses glücklicherweise schneller. Ausgehend vom Februar-Tief bei 86 Euro ist die Wirecard-Aktie bereits wieder um über 75 Prozent gestiegen. Mittelfristig rechnet der AKTIONÄR mit einer Fortsetzung der Erholung und neuen Höchstständen. Die Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 200 Euro gilt daher weiterhin.

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